Mit der "Teleopera" Prototyp-Serie zeigt Hidromek, wie sich schwere Baumaschinen künftig fernsteuern lassen – ganz ohne Kabine. Der Prototyp wurde speziell für den Einsatz an gefährlichen Orten entwickelt, wo der Schutz des Personals höchste Priorität hat. Gesteuert wird die Maschine aus der Ferne, während Kameras, Sensoren und Künstliche Intelligenz ein umfassendes Bild der Baustelle liefern.
Der Verzicht auf die Kabine ist bewusst gewählt: Anstelle eines physischen Fahrerplatzes sitzt die Bedienperson in einem separaten Kontrollraum – potenziell überall auf der Welt. Möglich macht das eine stabile Internetverbindung. Dort stehen ihr zwei Monitore, Joysticks und ein Headset zur Verfügung. Damit ist die Maschine vollumfänglich steuerbar, inklusive Rückmeldungen über Funk.
Die gewohnte Bedienung über ein iPad wäre hier nicht ausreichend – für präzise Steuerung braucht es eine spezialisierte technische Infrastruktur. So kann die Person, die normalerweise im Führerstand säße, im „Homeoffice“ arbeiten und gleichzeitig risikoreiche Aufgaben übernehmen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.
Ein zentrales Element der Teleopera-Technologie ist die ortsunabhängige Bedienbarkeit. Solange eine Internetverbindung besteht, lässt sich die Maschine fernsteuern – auch über große Distanzen hinweg. Vor allem in Kombination mit satellitengestützten Diensten wie Starlink eröffnen sich dadurch neue Einsatzszenarien, etwa in entlegenen Regionen, auf Großbaustellen mit eingeschränkter Infrastruktur oder bei kurzfristigen Notfalleinsätzen. Die Maschinen sind damit nicht nur sicherer, sondern auch flexibler einsetzbar als herkömmliche Modelle mit Kabine.
Für die Übersicht sorgen sowohl integrierte Kameras und Radarsysteme auf der Maschine als auch externe Sensoren, die auf der Baustelle platziert werden – etwa auf Stativen. Diese liefern zusätzliche Blickwinkel und verbessern die Gesamtsicht erheblich. Der Bediener erhält dadurch ein vollständiges Bild der Umgebung, inklusive möglicher Gefahrenquellen.
Besonders hilfreich ist die 360-Grad-Kamera, die lückenlose Sicht ermöglicht und in Echtzeit reagiert. Sensoren erkennen automatisch Hindernisse oder ungewöhnliche Bewegungen und können entsprechende Warnsignale ausgeben. Durch die Kombination mehrerer Perspektiven bleibt der Maschinenführer stets informiert, obwohl er nicht physisch anwesend ist.
Neben der Fernsteuerung spielt auch die Automatisierung eine zunehmende Rolle. KI-gestützte Systeme werten die Sensordaten aus, erkennen Objekte, analysieren Bewegungsmuster und tragen dazu bei, bestimmte Abläufe zu automatisieren. Ziel ist es, die Maschinen so weit wie möglich selbstständig arbeiten zu lassen – bei gleichzeitiger Überwachung durch den Bediener. Mit der Weiterentwicklung dieser Technologien wird sich auch der Personalbedarf auf Baustellen verändern: Immer weniger Menschen müssen direkt vor Ort sein, gleichzeitig steigt die Bedeutung technischer Assistenzsysteme.
Der Maschinenführer – der sich in einem entfernten Kontrollraum befindet – erhält alle relevanten Informationen über ein Headset. Die Kommunikation erfolgt über Funk, sodass auf Veränderungen auf der Baustelle unmittelbar reagiert werden kann. Gleichzeitig überwacht er die Maschinenfunktionen über Bildschirme und Sensoranzeigen. Die Steuerung reagiert in Echtzeit, wodurch ein präziser und sicherer Betrieb gewährleistet ist. Dieses Prinzip erlaubt es, auch unter schwierigen Bedingungen effizient zu arbeiten, ohne das Personal unnötig Risiken auszusetzen.
Neben den maschineneigenen Kameras nutzt das System zusätzliche externe Kameras, die rund um das Einsatzgebiet aufgestellt werden. Diese liefern eine grobe, aber umfassende Übersicht, ähnlich einer Überwachungsanlage. Die Informationen dieser Kameras fließen mit den Sensordaten zusammen, sodass der Bediener einen vollständigen Überblick erhält – auch über Bereiche, die für die Maschine selbst nicht einsehbar wären. Das reduziert das Risiko von Zusammenstößen, verbessert die Planbarkeit von Arbeitsabläufen und steigert die Sicherheit auf der gesamten Baustelle.