Mit einer vollständig neu entwickelten Baggerreihe stellt Develon ein Modell vor, das im Hinblick auf Kraftstoffverbrauch, Bedienkomfort und Sicherheit neue Maßstäbe setzt. Die Markteinführung in Europa ist für Juli geplant. Besonders hervorzuheben sind die energieeffiziente Hydrauliksteuerung, intelligente Assistenzsysteme sowie eine rundum optimierte Kabinenausstattung.
Ein zentrales Merkmal der neuen Baureihe ist die deutliche Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs. Möglich wird dies vor allem durch ein überarbeitetes Hydrauliksystem. Während klassische Systeme mit mechanischer Vorsteuerung arbeiten, setzt Develon hier auf eine vollständig elektronisch geregelte Hauptventilsteuerung. Diese Neuerung ermöglicht eine präzisere Abstimmung des Hydraulikflusses auf die tatsächlichen Anforderungen in Echtzeit – abhängig von der Position der Joysticks und der Motordrehzahl. Das sogenannte Hydraulik-Mapping sorgt dafür, dass die Pumpe exakt nur so viel Öl fördert, wie tatsächlich benötigt wird. Dadurch wird Energie eingespart, ohne dass Leistungseinbußen entstehen.
Ein weiterer Vorteil liegt im optimierten Drehmomentverlauf. Der neue Motor der Maschine liefert sein maximales Drehmoment bereits ab 900 U/min und hält dieses konstant bis etwa 1.700 U/min. Das erlaubt effizientes Arbeiten bei niedrigeren Drehzahlen, was sich zusätzlich positiv auf den Kraftstoffverbrauch auswirkt. Laut Hersteller liegt die Einsparung gegenüber der vorherigen Generation bei rund 20% – ein bedeutender Schritt, insbesondere bei Großmaschinen mit hohem Energiebedarf.
Neben der Effizienz stand auch die Arbeitssicherheit im Fokus der Neuentwicklung. Die Maschine ist mit insgesamt sechs HD-Kameras ausgestattet, die gemeinsam ein lückenloses 360-Grad-Bild erzeugen. Die dazugehörige Software wertet die Bilddaten in Echtzeit aus und ist in der Lage, zwischen Personen und Objekten zu unterscheiden. Sobald sich ein Mensch im Gefahrenbereich befindet, wird der Maschinenführer visuell oder akustisch gewarnt. Diese Funktion trägt entscheidend dazu bei, Unfälle auf unübersichtlichen Baustellen zu vermeiden.
Ergänzt wird das Kamerasystem durch drei Radarsensoren, die ebenfalls eine Rundumüberwachung ermöglichen. Mit einer Reichweite von bis zu 13 Metern bieten sie eine zusätzliche Sicherheitsebene, unabhängig von der Sicht oder Witterung. Besonders bei Arbeiten in belebten oder unübersichtlichen Bereichen erhöht dieses System die Reaktionsfähigkeit und verhindert Zusammenstöße oder Personengefährdung.
Äußerlich fällt sofort die deutlich höhere Motorhaube auf. Sie ist Teil eines überarbeiteten Designs, das gezielt die Luftzirkulation im Motorraum verbessert. Die höhere Position erlaubt einen effizienteren Wärmeaustausch, was sich positiv auf die Lebensdauer und Performance der Maschine auswirkt – gerade unter Volllast oder bei hohen Außentemperaturen. Trotz des neuen Designs bleibt der Zugang zu den wichtigsten Wartungspunkten unkompliziert: Alle Filter sind gut erreichbar positioniert, was die täglichen Kontrollen und turnusmäßigen Wartungsarbeiten erleichtert. Develon bleibt damit seiner Philosophie treu, Servicefreundlichkeit mit technischen Innovationen zu verbinden.
Auch beim Bedienkomfort wurde spürbar aufgerüstet. Die Kabine ist auf dem Niveau moderner Fahrzeuginnenräume gestaltet. Vollelektrische Joysticks sorgen für präzise Steuerung bei gleichzeitig geringerer körperlicher Belastung. Ein zentrales 12-Zoll-Tablet mit Android-Oberfläche fungiert als Bedieneinheit und Anzeigeinstrument. Darüber lassen sich etwa die 360-Grad-Kamera, Maschinenparameter oder Assistenzsysteme intuitiv steuern und anzeigen. Die Gestaltung der Arbeitsumgebung orientiert sich deutlich stärker als bisher an ergonomischen und funktionalen Kriterien – ein klares Bekenntnis zum Wohlbefinden des Fahrers im Schichtbetrieb.
Trotz zahlreicher Entwicklungen im Bereich elektrischer Baumaschinen verfolgt Develon beim neuen Großbagger weiterhin einen konventionellen Antriebsansatz. Hintergrund ist die fehlende Ladeinfrastruktur in vielen Einsatzgebieten. Während sich Minibagger zunehmend elektrisch betreiben lassen – nicht zuletzt, weil der Ladevorgang vergleichbar mit dem eines PKW ist – fehlen bei schweren Maschinen schlicht die Voraussetzungen. Der Energiebedarf wäre nur mit großen Batterien zu decken, die wiederum spezielle Ladelösungen erfordern. Gerade auf Großbaustellen, im Straßen- oder Infrastrukturbau, ist die Maschine jedoch häufig erst für den Aufbau der Infrastruktur zuständig. Ein Elektrokonzept scheitert derzeit an der fehlenden Praxistauglichkeit und Wirtschaftlichkeit.
Die neue Maschine stammt aus dem Haus Develon – ein Name, der erst seit Kurzem auf dem internationalen Markt etabliert wird. Zuvor war das Unternehmen unter der Marke Doosan Construction Equipment bekannt. Mit dem Rebranding bleibt die Fertigung weiterhin vollständig in Südkorea. Die neue Baureihe markiert einen wichtigen Meilenstein im Übergang zur nächsten Baggergeneration: effizienter, sicherer und anwenderfreundlicher – ohne die bewährten Qualitätsmaßstäbe aus den Augen zu verlieren.