Mit dem SK20 und dem SK90 bringt Kobelco zwei vollelektrisch betriebene Minibagger nach Europa. Die Modelle sind erstmals öffentlich zu sehen und wurden gezielt für urbane Baustellen konzipiert, bei denen Emissionsfreiheit und geringe Geräuschentwicklung entscheidend sind.
Für Kobelco ist es ein bedeutender Schritt: Noch nie zuvor wurden der SK20 und der SK90 außerhalb Japans präsentiert. Nun bleiben beide Maschinen in Europa – zunächst im Rahmen eines Tests. Die Rückmeldungen aus diesem Einsatz sollen zeigen, wie gut sich die vollelektrischen Bagger unter europäischen Bedingungen behaupten.
Sollte die Resonanz überzeugen, ist der nächste Schritt klar: der Verkaufsstart in Europa. Der Hersteller betont dabei, dass der Fokus auf Praxistauglichkeit liegt – ohne Vorserienstatus oder eingeschränkte Funktionalität.
Beide Modelle sind für eine Betriebsdauer von rund sechs bis sieben Stunden ausgelegt – je nach Anwendung und Belastung. Damit decken sie einen vollständigen Arbeitstag in vielen Einsatzbereichen ab. Ihre kompakte Bauweise als Kurzheckbagger erlaubt einen flexiblen Einsatz, selbst dort, wo der Raum knapp ist.
Entscheidend ist auch die Geräuschkulisse: Im Betrieb sind die Maschinen deutlich leiser als ihre dieselbetriebenen Pendants. Für innerstädtische Einsätze oder sensible Zonen – etwa in der Nähe von Schulen, Kliniken oder Wohnanlagen – ist das ein zentraler Vorteil.
Der Bedarf an elektrischen Baumaschinen ist keine Randerscheinung mehr. In vielen Städten gelten bereits Einschränkungen, die den Einsatz konventioneller Maschinen verhindern. In Norwegen und Schweden etwa sind Umweltzonen flächendeckend eingeführt.
Auch in den Niederlanden – wie die Sprecherin im Video anmerkt – ist der Zugang zu urbanen Bauflächen zunehmend reguliert. Wer dort mit Dieselmaschinen arbeitet, riskiert nicht nur Strafen, sondern verliert Ausschreibungen. Der Trend ist eindeutig: Nur mit elektrischen Geräten bleibt man auf Dauer wettbewerbsfähig.
Die Einsatzbereiche der beiden Maschinen liegen klar im kommunalen Umfeld: Straßenbau, Leitungsverlegung, kleinere Infrastrukturmaßnahmen. Überall dort, wo wenig Platz zur Verfügung steht und Emissionen vermieden werden müssen, bieten SK20 und SK90 eine passende Lösung. Auch bei Nachtbaustellen oder Einsätzen mit eingeschränkten Arbeitszeiten wegen Lärmschutz können die beiden Maschinen einen echten Unterschied machen. Kobelco reagiert damit auf Anforderungen, die in der Branche längst Realität sind – insbesondere bei öffentlichen Auftraggebern.
Gefertigt werden beide Modelle im Kobelco-Werk in Japan. Eine Produktion in Europa ist derzeit nicht vorgesehen. Die Maschinen kommen ohne Umwege auf den europäischen Markt. Kobelco setzt damit weiterhin auf zentrale Fertigung und Qualitätssicherung am Stammsitz. Der Produktionsansatz zielt auf eine gleichbleibende Fertigungstiefe und ermöglicht es dem Unternehmen, neue Technologien intern zu erproben, bevor sie in die Serie überführt werden. Für Abnehmer in Europa bedeutet das: Zugriff auf ausgereifte Technik, ohne Kompromisse bei der Verarbeitung.