Kobelco stellt ein neues Baggermodell vor, das für Einsätze im innerstädtischen Raum entwickelt wurde. Die Maschine vereint kompakte Bauweise mit einem modernen Sicherheitssystem, das auf künstlicher Intelligenz basiert. Es erkennt, wenn sich Personen in der Nähe befinden, und greift bei Bedarf automatisch ein. In Japan bereits im Einsatz, könnte das System auch in Europa relevant werden – vorausgesetzt, die Nachfrage bestätigt den Bedarf.
Das Herzstück des neuen Baggers ist ein System zur Umfeldüberwachung, das mit Hilfe künstlicher Intelligenz arbeitet. Ziel ist es, gefährliche Situationen frühzeitig zu erkennen und automatisch darauf zu reagieren. Die Technik analysiert kontinuierlich das Umfeld der Maschine und registriert, ob sich Personen im Arbeitsbereich aufhalten – auch während der Drehbewegung des Oberwagens.
Sobald eine Annäherung erkannt wird, ertönt ein Warnsignal in der Kabine. Bleibt die Gefahr bestehen, unterbricht die Maschine selbsttätig ihren Betrieb. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Unfallgefahr auf Baustellen zu senken – besonders in Situationen mit eingeschränkter Sicht oder hohem Arbeitsdruck. Das System funktioniert unabhängig von der Anzahl oder Position der Personen und ist auf verschiedene Einsatzszenarien ausgelegt.
Mehrere Kameras an der Maschine liefern ein lückenloses Bild der Umgebung. Die Aufnahmen werden auf einem großformatigen Display im Innenraum der Kabine zusammengeführt. So sieht der Maschinenführer jederzeit, was um ihn herum geschieht – auch in Bereichen, die sonst schwer einsehbar wären.
Diese Rundumsicht entlastet den Fahrer, erhöht die Übersichtlichkeit und hilft, potenzielle Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Besonders auf engen Baustellen, etwa im Bestand oder bei innerstädtischen Projekten, ist diese Funktion ein spürbarer Zugewinn. Das System ergänzt vorhandene Spiegel und unterstützt den Fahrer aktiv bei seiner Arbeit.
Das gezeigte Modell ist als Kurzheckbagger ausgelegt und eignet sich besonders für enge Platzverhältnisse. Die kompakte Bauform ermöglicht es, auch dort effizient zu arbeiten, wo größere Maschinen schnell an ihre Grenzen stoßen. Der geringe Hecküberstand erlaubt sicheres Drehen auf engem Raum – etwa bei Rückbauarbeiten zwischen bestehenden Gebäuden.
Zusätzlich kann der Bagger mit einem High-Reach-Ausleger ausgestattet werden. Damit lassen sich Bauteile in mehreren Metern Höhe erreichen und gezielt zurückbauen. Für diese Aufgaben wurde die Maschine verstärkt konstruiert. Ein Zusatzgewicht am Heck sorgt für die nötige Stabilität, auch bei maximaler Ausladung. Das Zusammenspiel aus Reichweite, Kompaktheit und Tragkraft ist besonders im städtischen Abbruch von Vorteil.
Die hier gezeigte Maschine stammt aus der japanischen Serienproduktion und trägt einen entsprechenden Herkunftsaufkleber. Derzeit ist sie ausschließlich auf dem Heimatmarkt verfügbar. Eine Markteinführung in Europa ist jedoch denkbar, falls seitens der Bauwirtschaft entsprechendes Interesse besteht.
Gerade für Unternehmen, die regelmäßig auf innerstädtischen Baustellen arbeiten, bietet das Konzept viele Vorteile. Die Kombination aus innovativer Sicherheitstechnik, kompaktem Design und hoher Funktionalität dürfte vor allem dort überzeugen, wo Raum knapp und die Anforderungen an Präzision hoch sind.
Auch beim Thema Kraftstoff folgt Kobelco einem zeitgemäßen Ansatz. Die Maschine ist ab Werk für den Betrieb mit HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) geeignet. Der alternative Dieselkraftstoff auf pflanzlicher Basis bietet die Möglichkeit, CO₂-Emissionen deutlich zu senken – ohne Anpassungen an der Technik.
Alle aktuellen Modelle des Herstellers unterstützen diesen Kraftstoffstandard. Damit sind sie nicht nur für aktuelle Umweltanforderungen gewappnet, sondern auch für zukünftige Entwicklungen im Bereich nachhaltiger Baustellenlogistik. Der Einsatz von HVO kann insbesondere bei öffentlichen Ausschreibungen ein relevantes Kriterium sein.