Klein, präzise und leistungsstark: Faulhaber stellt auf der automatica seine Produktwelt rund um Kleinstmotoren und Antriebssysteme vor. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland bietet Motorlösungen für Anwendungen, bei denen Platz, Effizienz und Lebensdauer entscheidend sind – etwa in der Medizintechnik, in Prothesen oder in humanoider Robotik.
Das Portfolio reicht von bürstenlosen bis zu bürstenbehafteten Motoren im Durchmesserbereich von 1,9 bis 44 Millimetern. Ergänzt werden die Antriebe durch passende Getriebe und Encoder – ebenfalls im Miniaturformat.
Die kompakte Bauform erlaubt den Einsatz dort, wo andere Motoren aufgrund von Platz- oder Leistungsgrenzen nicht mehr funktionieren. Besonders gefragt sind Faulhaber-Antriebe, wenn Langlebigkeit, hohe Leistungsdichte und minimale Baugröße gefordert sind.
Ein Anwendungsbeispiel: moderne Prothesen. In vielen dieser Systeme sind heute bereits Motoren von Faulhaber verbaut. Dabei geht es vor allem darum, auf engstem Raum möglichst natürliche Bewegungsabläufe zu ermöglichen. Während bei Prothesen Gewicht und Ähnlichkeit zur menschlichen Hand im Vordergrund stehen, gelten für humanoide Roboter andere Maßstäbe.
Hier zählt vor allem die Leistungsfähigkeit auf engem Raum. In beiden Fällen jedoch ist die Kombination aus Präzision, Effizienz und Robustheit entscheidend – ein Bereich, in dem Faulhaber über jahrzehntelange Erfahrung verfügt.
Faulhaber ist nicht nur Anwender, sondern auch Entwickler zentraler Antriebstechnologien. Die sogenannte Glockenankerwicklung wurde im Haus entwickelt und prägt bis heute viele Produkte des Unternehmens. Diese spezielle Wicklung sorgt für hohe Laufruhe, gute Effizienz und kompakte Bauweise – ein technologischer Vorteil, der sich in vielen Produkten widerspiegelt.
Während Faulhaber im Fahrzeugbereich kaum vertreten ist, liegt der Fokus klar auf der Medizintechnik, der Automatisierungstechnik und der Laborautomatisierung. Typische Anwendungen sind Messgeräte, Dosiersysteme oder Antriebe in Präzisionsmaschinen.
Die Stückzahlen liegen oft im Bereich einiger zehntausend Einheiten – aber auch kundenspezifische Lösungen ab einem Stück sind möglich. Hierbei gilt: Wirtschaftlichkeit ist für beide Seiten ein entscheidender Faktor.
Auf der automatica präsentiert Faulhaber zudem Neuheiten im Bereich bürstenbehafteter Antriebe. Besonders in den Größen 12 und 14 Millimeter wurden Produktergänzungen entwickelt, die bestehende Lücken im Portfolio schließen.
Diese Motoren richten sich an Anwendungen mit niedrigen Spannungen und geringem Steuerungsaufwand – etwa in kostensensiblen Einsatzbereichen oder mobilen Systemen mit Batteriebetrieb.
Ergänzt wird das Antriebsportfolio durch passende Encoder und Steuerungen. Die Steuerungen sind exakt auf die Motoren abgestimmt und ermöglichen eine einfache Integration in kundenspezifische Systeme. Auch kundenspezifische Sonderlösungen gehören zum Standard bei Faulhaber – dank eines breiten Baukastens und jahrzehntelanger Erfahrung.
Im Bereich der Digitalisierung sieht Faulhaber vor allem beim Thema Predictive Maintenance konkrete Anwendungsmöglichkeiten. Die Motoren können über Stromaufnahme und Sensorik relevante Betriebsdaten liefern, die zur Zustandsüberwachung genutzt werden können.
KI-gestützte Ablaufprogrammierung – etwa für smarte Steuerungslogik – ist aktuell noch Zukunftsmusik, aber als Forschungsfeld bereits auf dem Radar. Entscheidend sei dabei, so Faulhaber, dass der Kunde einen echten Mehrwert aus solchen Technologien ziehen kann.
Faulhaber verbindet Serienprodukte mit kundenspezifischen Entwicklungen. Die eigene Historie von über 75 Jahren zeigt sich in der Breite des Programms – und im tiefen Verständnis für Anwendungen mit hohen Anforderungen.
Ob für medizinische Präzisionssysteme oder Automatisierungslösungen im industriellen Umfeld: Die Kombination aus Miniaturisierung, Leistungsdichte und technischer Zuverlässigkeit macht Faulhaber zu einem relevanten Partner für hochspezialisierte Antriebslösungen.