Das Robotics Institute Germany: Eine Initiative für technologische Souveränität

Das Robotics Institute Germany, kurz RIG, ist eine bundesweite Plattform, die Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher im Bereich der KI-basierten Robotik in Deutschland unter einem Dach vereint. Ziel dieser Initiative ist es, durch Vernetzung und Kooperation einen entscheidenden Beitrag zur technologischen Souveränität Deutschlands auf diesem zukunftsträchtigen Feld zu leisten. Unterstützt wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt.

Verbindung von Robotik und Künstlicher Intelligenz

Deutschland verfügt traditionell über starke Akteure sowohl im Bereich der klassischen Robotik als auch auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz. Besonders an der Schnittstelle beider Disziplinen, der KI-gestützten Robotik, zeigt sich großes Potenzial – nicht nur in der Grundlagenforschung, sondern auch beim Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen in marktreife Produkte und industrielle Anwendungen.

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Das RIG will genau diese Verbindung stärken und sicherstellen, dass Spitzenforschung nicht isoliert an einzelnen Standorten bleibt, sondern in einem übergreifenden Netzwerk geteilt und weiterentwickelt wird.

Bundesweite Zusammenarbeit: Von München bis Berlin

Ein zentrales Anliegen des Robotics Institute Germany ist es, die Forschungsstärken an unterschiedlichen Standorten im ganzen Land zusammenzuführen. Damit Methoden, die beispielsweise an der Technischen Universität München entwickelt wurden, auch in Karlsruhe, Berlin oder Bonn genutzt und weiterentwickelt werden können.

Interview Robotics Institute Germany KI und Robotik Forschung vernetzt Prof. Dr. Tamim Asfour

So entsteht ein offenes System, in dem Know-how standortübergreifend geteilt wird. Dabei spielt auch die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses eine wichtige Rolle. Das RIG möchte Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit geben, über den Tellerrand ihrer eigenen Universität hinauszublicken und aktiv mit Forschenden an anderen Einrichtungen zusammenzuarbeiten.

Programme für Promovierende und erste Konferenzen

Geplant sind dafür Rotationsprogramme, bei denen Promovierende für mehrere Monate an einer anderen Hochschule forschen können. So kann etwa ein Doktorand der TUM für eine gewisse Zeit nach Karlsruhe wechseln oder jemand aus Berlin für einige Monate in München forschen.

Podiumsdiskussion RIG Robotik und KI Forschung automatica 2025 München

Erste Schritte sind bereits umgesetzt: Im März organisierte das RIG eine Robotikkonferenz, bei der über 500 Teilnehmende, darunter zahlreiche Doktorandinnen und Doktoranden, zusammenkamen. Darüber hinaus finden regelmäßige Treffen zu spezifischen Forschungsthemen und Schwerpunkten an wechselnden Standorten statt. Diese Plattformen sollen langfristig den Austausch fördern und Forschung auf höchstem Niveau ermöglichen.

Offene Forschungsfragen und breite Anwendungsfelder

Die Themen, die im Rahmen des RIG behandelt werden, sind vielfältig. Sie reichen von der Assistenzrobotik in der Pflege über Industrierobotik für Produktionsprozesse bis hin zur Agrar-, Unterwasser- und Flugrobotik. Dabei geht es nicht nur um konkrete Anwendungen, sondern auch darum, wo noch wesentliche Forschungslücken bestehen.

Welche „Research Gaps“ gibt es in der KI-basierten Robotik? Wo liegen die hartnäckigen Probleme, die bislang ungelöst sind? Und wer in Deutschland kann hier mit seiner Expertise weiterhelfen? Um diese Fragen systematisch zu adressieren, wurden innerhalb des Netzwerks sogenannte Machine Cluster gebildet. Sie decken Themen von multimodaler KI bis zu Konzepten der Robotik in der Bildung ab.

Zusammenarbeit mit Industrie und dem Schwesterprojekt RoX

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kooperation mit der Industrie. Das RIG steht in engem Austausch mit Unternehmen und berücksichtigt gezielt deren Bedürfnisse. Zudem wird eng mit dem Schwesterprojekt RoX zusammengearbeitet, das sich insbesondere mit den industriellen Anforderungen an die Robotik beschäftigt. Ziel ist es, die Forschungsarbeit so auszurichten, dass sie unmittelbar zur Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie beiträgt.

Publikum bei Robotics Institute Germany Podiumsdiskussion

Kooperation als Schlüssel zum Erfolg

Die Verantwortlichen des Robotics Institute Germany betonen, dass eine solche Initiative ohne umfassende Kooperation nicht funktionieren würde. Gerade weil die Expertise in Deutschland über viele Standorte verteilt ist, sei es entscheidend, diese zusammenzuführen. Wird das Wissen gebündelt, könne Deutschland auf dem Gebiet der KI-gestützten Robotik weltweit eine führende Rolle einnehmen.

Dank an das Ministerium und der Blick nach vorn

Gleichzeitig hebt das RIG die Bedeutung der Unterstützung durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt hervor. Erst durch diese Förderung werde es möglich, eine Plattform aufzubauen, die langfristig Robotik und KI in Deutschland strategisch weiterentwickelt.

RIG Unterstützung durch das Bundesministerium für Forschung Technologie und Raumfahrt

Damit könne man nicht nur wichtige gesellschaftliche Herausforderungen wie Pflege oder Bildung adressieren, sondern auch die wirtschaftliche Stärke des Landes sichern. Das RIG versteht sich dabei ausdrücklich als Beginn eines Prozesses, der künftig noch intensiviert und ausgeweitet werden soll.

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