Die Tischplatte eines Esstisches einfach ausziehen, ohne vorher abzuräumen – und dabei sogar Gläser stehen zu lassen? Auf der Heim+Handwerk in München haben wir uns den stufenlos ausziehbaren Tisch von LAIK angesehen und erfahren, wie aus einer einfachen Idee ein funktionales Möbelstück wurde.
Der Ursprung des Tisches liegt rund 18 Jahre zurück. Tobias Jung erzählt auf der Messe, dass die Grundidee beim Spielen mit einem Meterstab entstand. Aus dieser Beobachtung entwickelte sich Schritt für Schritt ein Konzept, das heute als ausgereiftes Möbelstück präsentiert wird. Im Mittelpunkt stand von Anfang an die Frage, wie sich ein Tisch flexibel vergrößern lässt, ohne dass einzelne Einlegeplatten notwendig sind oder der Tisch umständlich umgebaut werden muss. Das Ergebnis ist ein Mechanismus, der auf den ersten Blick unsichtbar bleibt.
Der Tisch lässt sich durch einfaches Anheben und Ziehen in der Länge verändern. Dabei kann er von zwei auf bis zu drei Meter ausgezogen werden, ohne feste Rastpunkte oder Stufen. Der Übergang erfolgt fließend, die gewünschte Länge lässt sich frei wählen. Ein besonderes Merkmal ist, dass der Tisch auch im gedeckten Zustand ausgezogen werden kann. Gläser, Tassen und Geschirr bleiben stehen, während sich die Tischfläche verlängert. Auf der Messe wird demonstriert, wie reibungslos dieser Vorgang funktioniert.
Trotz der beweglichen Konstruktion bleibt der Tisch stabil. In vollständig ausgezogenem Zustand ist er so belastbar, dass man sich daraufsetzen kann. Diese Stabilität ist ein zentrales Kriterium für die Alltagstauglichkeit des Möbels. Die Konstruktion ist darauf ausgelegt, dass sich die Beweglichkeit nicht auf die Standfestigkeit auswirkt. Auf der Heim und Handwerk wird deutlich, dass Funktion und Stabilität hier bewusst zusammengedacht wurden.
Gefertigt wird der Tisch aus schichtverleimtem Birkensperrholz. Das Material wird mit einem Laser in ein spezielles Muster eingeschnitten, das für die Ausziehfunktion entscheidend ist. Dieses Verfahren ist patentiert und prägt sowohl die Funktion als auch die Optik der Tischplatte. Die Produktion erfolgt in einer Schreinerei in Fürstenfeldbruck. Die verwendeten Materialien stammen aus Bayern beziehungsweise aus Deutschland. Damit bleibt die gesamte Wertschöpfung regional verankert.
Der Tisch ist in vier verschiedenen Größen erhältlich. Zusätzlich stehen sechs Farbvarianten sowie ein Modell aus Birke natur zur Auswahl. Auch die Beinform – rund oder eckig – und die Farbe der Tischbeine lassen sich individuell bestimmen. Die Konfiguration erfolgt online, sodass der Tisch bereits vor der Bestellung an die eigenen Vorstellungen angepasst werden kann. Auf der Messe wird deutlich, dass Individualisierung hier ein fester Bestandteil des Konzepts ist.