Holz als Brennstoff erlebt seit einigen Jahren eine Renaissance. Auf der Heim+Handwerk in München zeigt Specksteinland, warum Specksteinöfen dabei eine besondere Rolle spielen und sich deutlich von klassischen Kamin- oder Kachelöfen unterscheiden.
Im Zentrum steht der Werkstoff selbst. Speckstein besitzt im Vergleich zu Schamotte eine deutlich höhere Dichte und Wärmeleitfähigkeit. Dadurch nimmt der Stein sehr schnell Energie auf und speichert sie gleichzeitig über einen langen Zeitraum. Genau diese Kombination macht den Ofen effizient.
Am Messestand wird der Unterschied anschaulich demonstriert. Über einer kleinen Flamme erhitzt sich der Specksteinwürfel deutlich schneller als ein vergleichbarer Schamottstein. Dieser Praxistest verdeutlicht die physikalischen Eigenschaften, ohne technische Zahlen bemühen zu müssen.
Ein zentrales Thema beim Specksteinofen ist das Gewicht. Masse bedeutet Speicherkapazität. Je schwerer der Ofen, desto länger gibt er die gespeicherte Wärme wieder ab. Auf der Messe wird deutlich, dass sich unterschiedliche Gewichtsklassen für unterschiedliche Heizkonzepte eignen.
Aufgrund des hohen Gewichts spielt die Statik eine wichtige Rolle. Schwere Specksteinöfen werden direkt auf die Rohbetondecke gestellt. Bei einem nachträglichen Einbau erfolgt die Lastabtragung über Punktfundamente, die bis zur tragenden Decke geführt werden. Das sorgt für Sicherheit und dauerhafte Stabilität.
Während klassische Schwedenöfen viel Wärme direkt über den Schornstein verlieren, setzen Specksteinöfen auf Speicherung statt schneller Abgabe. Wer Holz als Hauptwärmequelle nutzen möchte, benötigt entsprechend Masse, um über viele Stunden hinweg konstante Wärme zu erzeugen.
Auf der Heim und Handwerk wird deutlich, dass es nicht den einen Specksteinofen für alle gibt. Größe, Gewicht und Bauweise werden an Gebäude, Raumgröße und gewünschte Nutzung angepasst. Vom unterstützenden Zusatzofen bis hin zur zentralen Wärmequelle sind unterschiedliche Konzepte möglich.
Der Specksteinofen zeigt, wie sich traditionelles Heizen mit moderner Effizienz verbinden lässt. Hohe Speichermasse, gleichmäßige Wärmeabgabe und ein durchdachtes Einbaukonzept machen ihn zu einer nachhaltigen Heizlösung für alle, die langfristig unabhängig von fossilen Energieträgern sein möchten.