Galerie M29 zeigt Vincent Tavenne: Miniaturwelten zwischen Stoff und surrealen Bildräumen

von Franziska Zuber - 2025-11-17

Die Präsentation bei Galerie M29 führt in fein komponierte Miniaturwelten, die Vincent Tavenne als Gegenstück zu seinen bekannten Stoffskulpturen entwickelt hat. Die Ausstellung verbindet poetische Raumbilder mit subtiler Ironie, wiederkehrenden Motiven und einer Materialästhetik, die zwischen Fragilität und bildhafter Klarheit pendelt. Die Vitrinen wirken wie konzentrierte Ausschnitte einer größeren künstlerischen Landschaft, in der Realität und Vorstellung ineinanderfließen.

Galerie M29 Fragile Stoffskulptur Schnecke Wolke Faeden Vitrine
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Vincent Tavenne Stoffskulpturen Kunst in Vitrinen

Arbeiten, die aus dem Umfeld Vincent Tavennes großformatiger Stoffskulpturen hervorgegangen sind, diese jedoch in das Format kleiner Schaukästen übersetzen. Die Materialien – Papier, Pappmaché, leichte Stoffe – behalten ihre Zerbrechlichkeit bei, wirken in der Miniaturform jedoch noch dichter und zugleich offener für Assoziationen.

Galerie M29 zeigt Vincent Tavenne Miniaturwelten und surrealen Bildraeumen

Galerie M29 betont die Verbindung aus Diorama, Symbolik und surrealen Elementen

Präsentiert werden Vitrinen, die an naturkundliche Dioramen erinnern, zugleich aber eine poetische Distanz erzeugen. Realistische Fragmente stehen neben abstrakten Formen, Symbolisches findet seinen Platz neben surrealen Miniaturobjekten.

M29 Richter Salami Scheibe Vincent Tavenne

Wiederkehrende Motive aus Tavennes Gesamtwerk

Motivwiederholungen, die sich wie ein visuelles Vokabular durch Tavennes Werk ziehen werden auf der Art Cologne vorgestellt. Eine Salami-Scheibe erscheint in einer Vitrine wie eine Miniatur-Erde, eine Wolke mit farbigen Fäden zitiert eine Installation aus dem Vorjahr, und die Schnecke taucht erneut als wiederkehrendes Zeichen auf.

Vincent Tavenne Skulpturen Kunst im Schaukasten

Kunstobjekt als Renaissance-Vitrine mit präziser Raumtiefe

Eine Miniatur erinnert an die Perspektivkästchen der Renaissance. Ein kleiner Innenraum mit Bett, Tisch und Treppe schafft eine überraschend klare Raumwirkung. Trotz des schlichten Aufbaus öffnet sich eine Bühne, auf der sich Elemente, Symbole und Raumfluchten zu einer eigenen kleinen Welt ordnen. Galerie M29 stellt diese Arbeit bewusst neben die surrealeren Vitrinen, wodurch die Vielfalt von Tavennes Ansätzen sichtbar wird.

Vincent Tavenne Kunstobjekt Renaissance Vitrine

Die Ironie entsteht nicht aus dem Überzeichnen, sondern aus der Kombination dieser fragilen Materialien mit präzisen, manchmal humorvollen Details. Galerie M29 zeigt damit eine Werkserie, die sich durch Feinheit, Klarheit und leise Irritation auszeichnet.

Galerie M29 Richter Art Cologne 2025