Die Art Cologne 2025 zählt zu den wichtigsten Plattformen für zeitgenössische Kunst in Europa. Die Galerie LA BIBI + REUS nutzt diese Bühne, um zwei außergewöhnliche künstlerische Positionen vorzustellen: das finnische Duo Grönlund Nisunen und das Künstlerpaar Maite y Manuel aus Uruguay. Beide stehen für einen offenen, experimentellen Zugang zur Skulptur – für Werke, die Bewegung, Wahrnehmung und Material in Beziehung setzen.
Mit dieser Auswahl verfolgt LA BIBI + REUS das Ziel, der Kölner Kunstszene neue Impulse zu geben. Die Galerie möchte zeigen, wie unterschiedlich das Medium Skulptur heute gedacht werden kann: als physisches Objekt, als Prozess und als Dialog zwischen Kunst und Alltag.
Das Werk von Maite y Manuel erzählt eine Geschichte über Wandel und Bedeutung. Ausgangspunkt ist ein Kühlschrank aus ihrem Atelier – ein alltägliches Gerät, das zunächst mit Zeichnungen, Notizen und Einkaufslisten beklebt wurde. Mit der Zeit begannen die Künstler, das Objekt zu verändern, zu bearbeiten, zu bemalen und ihm eine neue Rolle zu geben.
So entstand eine Installation, in der der Kühlschrank selbst zum Kunstwerk wird. Er steht im Zentrum eines Prozesses, in dem Funktion und Symbolik ineinandergreifen. Ein Gegenstand, der ursprünglich Nützlichkeit verkörperte, verwandelt sich in ein Objekt der Reflexion – über Gewohnheit, Kreativität und die Grenze zwischen Leben und Kunst.
Im Inneren des Kühlschranks verbirgt sich eine zweite, unerwartete Ebene: eine Sammlung von etwa dreißig bemalten Pizzakartons. Diese Arbeitsebene ist humorvoll und nachdenklich zugleich – sie erinnert an gemeinsames Erleben, an Spuren von Zeit, an die kleinen Reste des Alltags, die plötzlich eine neue Ästhetik erhalten.
Für LA BIBI + REUS steht die Begegnung im Vordergrund – zwischen Künstlern, Sammlern, Freunden und der Community. Kunst soll zugänglich bleiben, unabhängig von Herkunft oder Budget. Die Galerie sieht sich als Plattform, die Austausch ermöglicht und Grenzen überwindet.
Ergänzt wird die Präsentation durch das finnische Duo Grönlund Nisunen, dessen Arbeiten häufig physikalische Phänomene und Bewegung sichtbar machen. Ihre Skulpturen schaffen präzise, minimalistische Spannungsfelder zwischen Technik und Wahrnehmung – ein ruhiger Kontrast zu der emotionalen, erzählerischen Tiefe der Arbeiten von Maite y Manuel. Gemeinsam zeigen beide Positionen, wie unterschiedlich sich zeitgenössische Skulptur verstehen lässt: als Spiegel des Alltags, als Experiment oder als poetische Transformation von Dingen, die uns umgeben.