Das von Globe entwickelte System ist so konstruiert, dass es bestehende Batterien in Gabelstaplern oder anderen Flurförderzeugen ohne bauliche Änderungen ersetzt. Die Energiezufuhr erfolgt weiterhin über ein Standardkabel, der Betrieb des Fahrzeugs bleibt identisch. Im Inneren wandelt die Brennstoffzelle Wasserstoff in elektrische Energie um und liefert sie direkt an den Antrieb. Der integrierte Tank arbeitet mit einem Druck von 350 bar – ein in der Industrie etablierter Standard. Die Betankung erfolgt über eine genormte Schnittstelle, wodurch sich die Umstellung auf Wasserstofftechnik ohne aufwendige Anpassungen umsetzen lässt.
Ein wesentlicher Vorteil der Technologie liegt in der kurzen Betankungszeit. Während Batterien mehrere Stunden laden müssen, ist der Tank einer Globe Brennstoffzelle in rund drei Minuten wieder befüllt. Das reduziert Stillstände und ermöglicht einen kontinuierlichen Betrieb über mehrere Schichten. Das System wurde auf Grundlage von Praxismessungen ausgelegt. Mit 60 Litern Tankvolumen – entsprechend 1,6 Kilogramm Wasserstoff – lassen sich Flurförderzeuge mit einer Traglast von bis zu fünf Tonnen rund sieben Stunden betreiben. Damit ist im Schichtbetrieb in der Regel nur ein kurzer Tankvorgang erforderlich.
Der Einsatz von Wasserstoff zeigt vor allem bei größeren Fahrzeugflotten ökonomische Vorteile. Nach Angaben von Globe lohnt sich der Umstieg ab etwa 20 Fahrzeugen im Mehrschichtbetrieb. Durch den Wegfall von Ladezeiten und die gleichbleibende Einsatzbereitschaft sinken Stillstandskosten, die Investitionen amortisieren sich laut Berechnungen meist innerhalb von drei bis fünf Jahren. Die Technologie erlaubt eine gleichmäßige Auslastung der Fahrzeuge und reduziert logistische Engpässe, die bei Batteriebetrieb durch Ladepausen entstehen. Für Unternehmen mit kontinuierlichen Materialflüssen kann das System einen stabileren Betriebsablauf ermöglichen.
Mehrere Automobilhersteller haben die Brennstoffzellentechnik von Globe in ihre Produktionslogistik integriert. BMW setzt die Systeme in den Werken Leipzig, Dingolfing und München ein, wo Gabelstaplerflotten vollständig mit Wasserstoff betrieben werden. Auch Mercedes-Benz nutzt die Technologie in seinen Fertigungsbereichen. Die Erfahrungen aus diesen Anwendungen zeigen, dass sich Wasserstoffsysteme im Dauerbetrieb bewähren. Entscheidend sind dabei die kurzen Tankzeiten, die konstante Leistungsabgabe und die stabile Energieversorgung – zentrale Faktoren für den Einsatz in industriellen Logistikumgebungen.
Das aktuelle Globe-System mit einer Dauerleistung von 10 bis 15 Kilowatt wird bereits in weiteren Pilotprojekten getestet. In einem Versuch mit Baumaschinen wurde das Konzept angepasst, die Kernkomponenten blieben unverändert. Für größere Leistungsanforderungen entwickelt Globe Module mit bis zu 350 Kilowatt, die langfristig Dieselgeneratoren in industriellen Anwendungen ersetzen sollen. Damit wird Wasserstoff zunehmend auch für mobile und stationäre Großanwendungen relevant. Globe trägt mit seiner Entwicklung dazu bei, die Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie in unterschiedlichen Industriesektoren zu erproben.