Cellcentric – Brennstoffzellen als Antrieb für die Zukunft

Cellcentric steht im Zentrum einer technologischen Zeitenwende: Das Unternehmen entwickelt und produziert Brennstoffzellensysteme, die den Schwerlastverkehr klimaneutral machen sollen. Als Joint Venture von Daimler Truck und Volvo vereint Cellcentric zwei Schwergewichte der Nutzfahrzeugbranche, die gemeinsam über die Hälfte des europäischen und amerikanischen Lkw-Marktes abdecken. Diese starke industrielle Basis ermöglicht die konsequente Entwicklung leistungsfähiger Brennstoffzellentechnologien – für den Straßentransport ebenso wie für stationäre Energieanwendungen.

Cellcentric Brennstoffzelltechnologie Lkw

Cellcentric Technologie bringt Effizienz, Reichweite und Leistung

Das Herzstück jedes Systems ist die Brennstoffzelle selbst – kompakt, robust und ausgelegt für hohe Dauerlasten. Im Vergleich zur Batterie bietet sie klare Vorteile, wenn es um große Reichweiten und schwere Nutzlasten geht. Während batteriebetriebene Lkw durch Gewicht und Ladezeiten begrenzt sind, ermöglicht die Brennstoffzelle Distanzen von über 1000 Kilometern mit voller Beladung. Bereits vor zwei Jahren stellte Cellcentric gemeinsam mit Daimler Truck einen Weltrekord auf: Ein vollbeladener 40-Tonner bewältigte mehr als 1000 Kilometer am Stück – ein Meilenstein für den emissionsfreien Güterverkehr. Die Brennstoffzelle zeigt dabei, dass sie kein Konkurrent, sondern eine Ergänzung zur Batterie ist. Beide Systeme werden künftig nebeneinander existieren – die Batterie für Kurzstrecken und Stadtlogistik, die Brennstoffzelle für Langstrecken und schwere Lasten.

Brennstoffzelle fuer lange Reichweite schwere Last Cellcentric

CO₂-Ziele als Treiber – Brennstoffzellen werden unverzichtbar

Bis 2030 verschärft die EU die CO₂-Vorgaben für Nutzfahrzeuge deutlich. Lkw-Hersteller müssen den Ausstoß im Vergleich zu heute um 45 Prozent senken – ein Ziel, das allein mit Batteriefahrzeugen nicht erreichbar ist. Gerade der Schwerlastverkehr gilt als größter Emissionstreiber. Hier kann die Brennstoffzelle ihre Stärken voll ausspielen: lange Reichweite, kurze Tankzeiten und hohe Energieeffizienz. Cellcentric arbeitet mit Hochdruck daran, diese Technologie in Serie zu bringen. Der Weg dorthin ist eng mit dem Aufbau einer passenden Wasserstoffinfrastruktur verbunden. Denn ohne flächendeckendes Tankstellennetz bleibt der Einsatz begrenzt. Noch ist die Zahl der Wasserstofftankstellen überschaubar, doch für Lkw ist das kein Hindernis – dank großer Reichweiten reichen wenige, strategisch platzierte Stationen, um weite Strecken abzudecken.

Brennstoffzellensysteme fuer schwere Lkw Transport Langstrecke Cellcentric

Infrastruktur und Wasserstoffversorgung – Schlüssel zum Markthochlauf

Die Brennstoffzelle kann nur so stark sein wie das Netz, das sie versorgt. Aktuell arbeitet die Branche daran, die Wasserstoffversorgung auszubauen. Während Pkw ein dichtes Netz an Tankstellen benötigen, sind für den Güterverkehr deutlich weniger Standorte notwendig – die hohe Reichweite der Fahrzeuge ermöglicht gezielte Korridore entlang wichtiger Transportachsen. Ziel ist eine Infrastruktur, die über regionale Cluster hinausgeht und den europäischen Güterverkehr langfristig absichert. Wasserstofftankstellen entlang der Hauptverkehrsachsen sollen es ermöglichen, emissionsfreie Lkw flächendeckend einzusetzen. Cellcentric versteht diese Entwicklung als entscheidenden Faktor für den Markthochlauf – denn erst wenn Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit stimmen, kann sich die Technologie durchsetzen.

Cellcentric Brennstoffzellen hy fcell 2025

Wirtschaftlichkeit und Förderbedarf in der Anlaufphase

Neben der Technik entscheidet die Wirtschaftlichkeit über den Erfolg der Brennstoffzelle. Für Lkw-Betreiber zählt der sogenannte Total Cost of Ownership – also die Gesamtkosten aus Anschaffung, Betrieb und Energiepreis. Der Wasserstoffpreis spielt dabei eine zentrale Rolle. Noch sind weder Produktion noch Vertrieb im Hochvolumen, wodurch Kosten höher liegen als beim Diesel. Erst mit steigender Stückzahl und wachsendem Markt kann die Brennstoffzelle preislich konkurrenzfähig werden. In der Übergangsphase sind staatliche Förderungen daher essenziell – etwa über Investitionszuschüsse, Steuervergünstigungen oder Mautbefreiungen. Diese Maßnahmen sollen den Markthochlauf beschleunigen und die Technologie bis 2030 in die Breite bringen. Ab diesem Zeitpunkt, so die Perspektive von Cellcentric, wird sich der Markt selbst regulieren – getrieben von Skaleneffekten und sinkenden Wasserstoffkosten.

Cellcentric als Treiber einer klimaneutralen Transportwirtschaft

Das Ziel von Cellcentric ist klar: den Schwerlastverkehr dekarbonisieren und zugleich wirtschaftlich tragfähig machen. Die Brennstoffzelle soll den Diesel dort ersetzen, wo Batterien an ihre Grenzen stoßen. Damit leistet das Unternehmen einen zentralen Beitrag zur Umsetzung der europäischen Klimaziele im Transportsektor. Mit der Kombination aus technologischem Know-how, industrieller Stärke und globaler Reichweite positioniert sich Cellcentric als Schlüsselakteur für die Wasserstoffmobilität von morgen. Der Weg dorthin führt über Innovation, Infrastruktur und Kooperation – zwischen Industrie, Politik und Energieversorgern. Nur so kann die Transformation des Schwerlastverkehrs gelingen und Wasserstoff zu dem werden, was er verspricht: der Energieträger einer sauberen Zukunft.