Ohne Ladungsträger läuft in der Logistik nichts – doch ihr Management bleibt oft unzureichend organisiert. Logistikbude hat sich auf genau diese Herausforderung spezialisiert. Die Lösung: eine Software, die für Transparenz, Automatisierung und messbare Effizienz im Umgang mit Paletten, Gitterboxen und Mehrwegbehältern sorgt – über Unternehmensgrenzen hinweg.
Der Name Logistikbude ist Programm. „Logistik“ steht für die fachliche Herkunft des Teams: Die vier Gründer – ergänzt durch ein inzwischen größeres Team – kommen aus der Forschung am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund. Dort arbeiteten sie über Jahre hinweg an individuellen Lösungen zur Verwaltung von Packmitteln, Ladehilfsmitteln und Verpackungen. Die „Bude“ wiederum verweist auf die Unternehmenskultur: bodenständig, nahbar und lösungsorientiert, mit einer Prise Ruhrgebietsmentalität.
Statt an starren Systemen orientiert sich die Software an realen Prozessen. Die Erfahrung aus zahlreichen Kundenprojekten floss direkt in das heutige Produkt ein. Ziel war es, ein flexibles System zu schaffen, das sich leicht an vorhandene Abläufe anpasst – nicht umgekehrt.
Ob Europalette, Gitterbox oder Kunststoffkiste – ohne diese Transporthilfen wäre die moderne Logistik nicht denkbar. Dennoch wird ihre Verwaltung oft vernachlässigt. Während sich alles um das sogenannte „Vollgut“ dreht, bleiben leere Ladungsträger häufig unsichtbar. Dabei stellen sie nicht nur einen erheblichen Sachwert dar, sondern auch eine Voraussetzung für funktionierende Lieferketten.
Wird nicht klar dokumentiert, wo sich welche Ladungsträger befinden, wer sie nutzt oder wem sie gehören, entstehen schnell Defizite: Fehlbestände, Nachkäufe und Produktionsstopps sind die Folge. Genau hier setzt Logistikbude an – mit einer Plattform, die Übersicht schafft, Tauschvorgänge dokumentiert und Verantwortlichkeiten eindeutig abbildet.
Kern der Software ist eine automatisierte Verwaltung von Ladungsträgerbewegungen. In einem ersten Schritt wird nachvollziehbar, wo sich welche Einheiten befinden und mit welchen Tauschpartnern welche Bewegungen erfolgt sind. Kunden erhalten Kennzahlen zum Abstimmungsgrad mit Partnern und können Prozesse auswerten.
Dort, wo bislang manuelle Buchungen erforderlich waren – etwa in sogenannten Palettenabteilungen –, entlastet die Software durch digitale Workflows. Dabei kann die Anwendung entweder als Greenfield-Lösung genutzt werden, um Excel-Listen vollständig zu ersetzen, oder über Schnittstellen mit bestehenden Systemen wie TMS, WMS oder SAP verbunden werden. So entstehen durchgängige Informationsflüsse entlang der Lieferkette. Bereits vorhandene Daten werden in das System eingespeist und nutzbar gemacht. Die Folge: Echtzeittransparenz im Betrieb und die Grundlage für schrittweise Automatisierung.
Nicht jeder Träger ist gleich wertvoll – und nicht jeder braucht dieselbe Technologie. Bei hochwertigen Transportgestellen wie Fenstergestellen, die mitunter vierstellige Beträge kosten, arbeitet Logistikbude mit Sensorlösungen in Kooperation mit Partnern wie Bosch oder der Deutschen Telekom. So lässt sich der Standort jedes einzelnen Trägers live verfolgen.
Für kostengünstigere Ladungsträger wie Europaletten steht der Tauschprozess im Fokus. Das System dokumentiert, welche Mengen zwischen den Partnern ausgetauscht wurden – und stellt so sicher, dass kein Bestand „verloren“ geht. Darüber hinaus sind auch RFID- und BLE-Technologien möglich. Welche Variante genutzt wird, entscheidet sich stets anhand des konkreten Use Cases und in enger Abstimmung mit dem Kunden.
Die Software eignet sich für alle Akteure, die mit Ladungsträgern zu tun haben: produzierende Unternehmen, Logistikdienstleister, mittelständische Speditionen oder der Einzelhandel. Selbst der Blick in eine Gemüsetheke zeigt, wie verbreitet das Thema ist: Dort befinden sich häufig grüne oder schwarze Mehrwegkisten, die über das System verwaltet werden können.
Aktuell arbeiten bereits über 30 Unternehmen aktiv mit der Plattform. Die Nutzung reicht vom einfachen Einstieg bis zur Integration in bestehende IT-Strukturen. Der modulare Aufbau erlaubt es, die Lösung schrittweise auszurollen – von der Sichtbarkeit einzelner Bestände bis hin zur vollständigen Prozessautomatisierung.
Die Kosten der Software richten sich nach dem Ladungsträgerdurchsatz pro Jahr. In der Erstberatung analysiert das Team, wie viele Träger im Einsatz sind, welche Bewegungen stattfinden und wie hoch der Aufwand für Verwaltung und Abstimmung ist. Darauf aufbauend wird ein passendes Paket geschnürt, das genug Puffer lässt, um auch bei Wachstum nicht an Grenzen zu stoßen.
Die Lösung wird als Software-as-a-Service (SaaS) angeboten und ist damit flexibel skalierbar. Ziel ist es, die Nutzung möglichst einfach und wirtschaftlich zu gestalten – damit Unternehmen den Umgang mit Ladungsträgern nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger organisieren können.