Emirates SkyCargo: Neue Wege in der Luftfracht und ein selbstbewusster Auftritt in Europa

Auf der Air Cargo Europe zeigt sich Emirates SkyCargo als globale Marke mit ehrgeizigen Plänen. Der Messeauftritt in München ist mehr als reine Präsenz – er ist Teil einer klaren Strategie, Europa als Schlüsselmarkt zu stärken und mit neuen Produkten Maßstäbe im internationalen Luftfrachtgeschäft zu setzen. Mit dem Launch von "Emirates Courier Express" betritt das Unternehmen erstmals systematisch das Feld der First- und Last-Mile-Logistik – und positioniert sich damit direkt im wachsenden E-Commerce-Segment.

Courier Express als Bruch mit der klassischen Frachtlogik

Mit dem neuen Service "Courier Express" verlässt Emirates SkyCargo bewusst die klassische Trennung zwischen Flughafen und Empfänger. Ziel ist es, erstmals auch die erste und letzte Meile abzudecken – ein Angebot, das über die reine Luftfracht hinausgeht. Angesichts steigender Kundenerwartungen und der Dynamik im Onlinehandel will Emirates hier frühzeitig Marktanteile sichern. Der Anspruch ist klar: nicht nur Transporteur sein, sondern Teil der kompletten Kette.

Dass dieser Schritt bewusst gewählt wurde, wird deutlich: Die Nachfrage im Expressbereich wächst – und Emirates will sich in diesem Umfeld neu positionieren. Dabei geht es auch um Image. Wer die Zustellung bis zum Endkunden mitgestaltet, besetzt andere Rollen als reine Carrier. Die Marke Emirates soll dadurch nicht nur logistischer, sondern auch direkter wahrgenommen werden.

Investitionen in Flottenstärke und Streckennetz

Parallel dazu baut Emirates die eigene Infrastruktur deutlich aus. In den kommenden fünf Jahren sollen rund 100 zusätzliche Passagierflugzeuge in die Flotte aufgenommen werden – eine Entwicklung, die auch die Fracht betrifft, denn aktuell wird der Großteil der Fracht in Passagiermaschinen transportiert. Hinzu kommt der gezielte Ausbau der Frachterflotte, die sich innerhalb von zwei Jahren verdoppeln soll. Bis Ende 2026 sollen 21 reine Frachtflugzeuge im Einsatz sein – zuzüglich weiterer Kapazitäten über ACMI-Leasingmodelle.

Dieser quantitative Ausbau ist kein Selbstzweck. Emirates sieht eine weltweite Zunahme der Transportvolumina – trotz aller globalen Unsicherheiten. Das neue Geschäftsjahr hat mit starken Zahlen begonnen, und das Unternehmen spürt einen positiven Trend in vielen Märkten, insbesondere in Asien. Auch hier ist persönliche Nähe wichtig: Der Sprecher betont, regelmäßig selbst in China zu sein, um Entwicklungen vor Ort einzuschätzen.

Europa als Kernmarkt mit Symbolkraft

Der Auftritt in München ist für Emirates mehr als Routine. Alle zwei Jahre zeigt sich die Airline auf der Air Cargo Europe – stets mit einem zentral gelegenen, großzügigen Stand. Europa ist für Emirates SkyCargo ein wesentlicher Markt, sowohl wirtschaftlich als auch für das Markenbild. Der Messeauftritt ist entsprechend bewusst inszeniert: Präsenz, Gesprächsangebote, ein Empfang für Branchenvertreter – Emirates nutzt das Event, um Nähe herzustellen und Offenheit zu demonstrieren.

Dass dabei der internationale Charakter der Airline betont wird, ist kein Zufall. Zwar handelt es sich um eine Fluggesellschaft mit Wurzeln im Nahen Osten, doch Emirates versteht sich längst als global aufgestellter Player – mit Mitarbeitenden aus zahlreichen Nationen und einer offenen Unternehmenskultur. Auch dieser Aspekt ist Teil der Kommunikation vor Ort.

Fazit: Positionierung mit Tempo und Selbstbewusstsein

Emirates SkyCargo tritt in München mit einem klaren Signal auf: Die Airline sieht sich als Innovationstreiber im Luftfrachtgeschäft – nicht nur durch Technik oder Kapazitäten, sondern durch eine Ausweitung des Geschäftsmodells selbst. Der Schritt in die Zustelllogistik zeigt, wie sich der klassische Frachtbegriff verschiebt. Dabei bleibt Emirates seiner Linie treu: Wachstum, Sichtbarkeit und ein starkes Markenbild – auch auf dem europäischen Markt.