Baumaschinen, die bewegen: Bagger, Krane, Dozer, Radlader & mehr

Die effiziente, schnelle und sichere Durchführung von Bauprojekten steht und fällt mit dem Einsatz der richtigen Baumaschinen. Baustellenfahrzeuge bilden das Rückgrat jeder Baustelle: im Hausbau, im Straßenbau, im Gartenbau etc. Aus dem heutigen Baugewerbe sind Baumaschinen nicht wegzudenken, denn sie sparen Zeit und Ressourcen, gewährleisten eine präzise Ausführung der Arbeiten und tragen zur Sicherheit der Arbeitskräfte bei.

Die Bandbreite der verfügbaren Maschinen erstreckt sich von kompakten Kleinbaggern über leistungsstarke Krane bis zu Spezialfahrzeugen, die die Hersteller für die Erledigung selten anfallender Aufgaben konzipiert haben. Bauunternehmen sind gefordert, für jedes Projekt eine spezifische Auswahl und Anpassung der Baumaschinen vorzunehmen. So kommen beispielsweise im Gartenbau vorwiegend kleine und wendige Maschinen zum Einsatz, während beim Bau von Straßen leistungsstarke Walzen und Raupenbagger anzutreffen sind. Moderne Baumaschinen sind mit fortschrittlichen Steuerungssystemen ausgestattet, die die präzise Ausführung von Arbeitsschritten erlauben und dadurch die Flora und Fauna der umliegenden Areale schonen. Die verbaute Technik erhöht außerdem die Sicherheit der auf den Baustellen beschäftigten Arbeitskräfte. Nachfolgend stellen wir die wichtigsten Baumaschinen vor und erklären, unter welchen Bedingungen sie zum Einsatz kommen und wie sie sich voneinander unterscheiden.

Unterscheidung nach Fortbewegungsart: Mobilbagger und Raupenbagger

Fachleute unterscheiden Baumaschinen nach der Art der Fortbewegung: Viele Baustellenfahrzeuge basieren auf Radsystemen und bewegen sich deshalb wie gewöhnliche Kraftfahrzeuge fort. Der Vorteil dieser Maschinen besteht in ihrer Mobilität. Sie lassen sich unkompliziert verladen und zudem auf großen Baustellen flexibel einsetzen. Dies erlaubt ihren Einsatz in verschiedenen Aufgabenbereichen, ohne dass ein Wechsel der Konfiguration erforderlich ist oder ein Bauunternehmen andere Maschinen herbeischaffen muss. Deshalb setzen Firmen Mobilbagger mit Rädern ein, wenn häufige Standortveränderungen zu erwarten sind.

Diese Maschinen gelangen an ihre Grenzen, wenn sie während der Arbeit starken physikalischen Kräften ausgesetzt sind und/oder das Terrain schwierig ist. Baustellenfahrzeuge auf Rädern versinken in schlammigen Böden und verlieren an Stabilität. Als Alternative kommen deshalb Kettenfahrzeuge wie Raupenbagger infrage. Diese verfügen über stabile Raupenketten, die den Fahrzeugen eine hervorragende Traktion und Geländegängigkeit verleihen. Kettenfahrzeuge bewegen sich auf unebenen und schlammigen Böden üblicherweise mühelos fort. Da sich die Eigenmasse sowie angehängte Nutzlasten auf eine breitere Fläche verteilen, sind Bagger mit Kettenantrieb häufig schwerer als ihre Pendants mit Rädern. Sie können zudem größere Lasten bewegen. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für die Vorteile dieser Antriebsart stellen die haushohen Schaufelradbagger dar, die im Tagebau zum Einsatz kommen. Kettenantriebe sind die ideale Wahl für Maschinen wie Rammen, die starke physikalische Kräfte ausüben müssen.

Unterscheidung nach Größe und Einsatzart: Minibagger und Kompaktbagger

Während beim Bau neuer Straßen und Gebäude üblicherweise größere Bagger zum Einsatz kommen, erfordern viele Arbeiten nur kleine Eingriffe in das Gelände. Deshalb entwickelten verschiedene Baumaschinenhersteller die sogenannten Mini- und Kompaktbagger (Midibagger). Sie bieten einen optimalen Kompromiss aus Leistung, Wendigkeit und Unterhaltskosten. Manche Minibagger wiegen weniger als 500 Kilogramm und sind damit leichter als gängige Personenkraftfahrzeuge. Midibagger bringen üblicherweise sieben bis zwölf Tonnen auf die Waage. Zum Vergleich: Schwere Raupenbagger wiegen bis zu 60 Tonnen.

Minibagger kommen insbesondere bei beengten räumlichen Verhältnissen zum Einsatz, etwa bei Bauarbeiten an Einrichtungen der städtischen Infrastruktur oder bei Gartenarbeiten. Diese Bagger bieten zudem den Vorteil, dass die unvermeidbaren Schäden an Rasenflächen, die durch die Fortbewegung entstehen, aufgrund des geringen Eigengewichts überschaubar bleiben. Die Hersteller haben die Minibagger so konzipiert, dass individuelle Konfigurationen möglich sind. Die Bagger lassen sich unter anderem mit Schaufeln, Greifern oder Bohrern ausstatten. Dadurch sind sie in der Lage, eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben zu erfüllen, von kleinen Aushubarbeiten bis zu präzisen Grabungen und Bohrungen. Kompaktbagger, auch Midibagger genannt, sind die perfekte Mischung aus Größe und Leistung. Sie sind größer als Minibagger, aber kleiner als Rad- und Raupenbagger. Dies macht sie ideal für Aufgaben wie das Ausheben von Fundamenten, das Verlegen von Leitungen oder das Entfernen von Bäumen. Gleichzeitig sind sie aber noch wendig genug, um in engen Räumen zu manövrieren.

Baumaschinen nach Betriebsart: Dieselbetrieben, dieselelektrisch und vollelektrisch

Die Betriebsart stellt eine weitere Möglichkeit zur Unterscheidung von Baustellenfahrzeugen wie etwa Baggern oder Radladern dar: Auf Baustellen kommen dieselbetriebene, dieselelektrische und vollelektrische Maschinen zum Einsatz. Wenn viel Kraft erforderlich ist, führt nach wie vor kein Weg am klassischen Dieselantrieb vorbei. Dieselbagger sind deshalb noch immer die am weitesten verbreitete Art von Baggern. Der Dieselmotor versorgt üblicherweise die gesamte Maschine mit Energie, somit auch die Hydraulikpumpe, die die Bewegung der Baggerarme sowie des Auslegers ermöglicht. Diese Art von Motoren ist leistungsstark, bewährt und zuverlässig. Dieselmotoren sind jedoch laut und stoßen große Mengen an Schadstoffen aus. Deshalb versuchen Baufirmen, auf den Einsatz von Dieselbaggern zu verzichten, wenn Arbeiten in urbanen Räumen anstehen.

Bei dieselelektrischen Baggern treibt der Dieselmotor einen Generator an, der elektrischen Strom für einen Elektromotor liefert. Diese Maschinen sind leiser und verursachen weniger Emissionen als dieselbetriebene Baustellenfahrzeuge. Der Nachteil liegt in den hohen Anschaffungskosten. Vollelektrische Bagger nutzen ausschließlich Elektromotoren. Sie sind leise und emittieren im Betrieb keine Treibhausgase. Ihre Betriebszeit ist durch die Kapazität des verbauten Akkus limitiert. Sie eignen sich für Arbeiten in Innenräumen oder in Gebieten mit strengen Emissionsvorschriften. Die Nachteile, die durch die begrenzte Akkukapazität entstehen, gleichen Bauunternehmen teilweise aus, indem sie mobile Dieselgeneratoren mitführen. Der Ladevorgang erfolgt in diesen Fällen in Gebieten außerhalb des Firmen- und Baugeländes, in denen weniger strenge Emissionsvorschriften gelten und die Lärmemissionen überschaubare Auswirkungen auf die Umwelt entfalten.

Unterscheidung nach Antriebsart: Hydraulikbagger und Seilbagger

Fachleute unterscheiden zwischen Hydraulik- und Seilbaggern: In Hydraulikbaggern befindet sich üblicherweise ein Dieselmotor oder ein dieselelektrischer Motor. Dieser treibt eine Hydraulikpumpe an, die Druck erzeugt. Die entstehenden hydraulischen Kräfte ermöglichen es dem Maschinenführer, den Baggerarm und den Ausleger zu bewegen. Hydraulikbagger sind leistungsstark, robust und vielseitig einsetzbar. Sie kommen etwa beim Ausheben von Fundamenten und beim Abtragen von Wänden und Gebäuden zum Einsatz. In Seilbaggern befindet sich eine vom Motor angetriebene Winde, an der Stahlseile befestigt sind. Diese Seile steuern die Bewegungen des Baggerarms und des Auslegers. Seilbagger wurden nahezu vollständig von Hydraulikbaggern abgelöst, deren Hydraulikpumpe starke Kräfte auf kleine Areale ausüben kann. Dennoch sind sie in der Bauwirtschaft nach wie vor unerlässlich, wenn es darum geht, besonders tiefe Grabungen durchzuführen. Seilbagger kommen auch im Spezialtiefbau und im Tagebau zum Einsatz. Diese Bagger sind aufgrund ihrer geringen mechanischen Komplexität einfacher zu warten als Hydraulikbagger. Bei Seilbaggern handelt es sich – wie sich etwa an ihrer Verwendung im Spezialtiefbau zeigt – keineswegs um veraltete Baumaschinen, auch wenn ihre weitgehende Ablösung durch Baggermaschinen mit hydraulischen Kraftübertragungssystemen dies suggerieren mag.

Baumaschinen für den Transport auf der Baustelle

Bulldozer

In Deutschland bezeichnen Fachleute diese Art von Baumaschinen üblicherweise als Planierraupen, wenngleich sich die englische Bezeichnung zunehmend durchsetzt. Sie lösen, verschieben und transportieren sowohl Erdreich als auch andere Materialien. Bei den klassischen Bulldozern handelt es sich um Kettenfahrzeuge. Fachleute bezeichnen vergleichbare Baustellenfahrzeuge mit Rädern als Radplanierer.

An der Vorderseite von Planierraupen befindet sich üblicherweise ein Stahlschild, mit dem sie das Erdreich oder andere Baumaterialien verschieben. Verschiedene Zusatzgeräte erweitern das Einsatzspektrum dieser Baumaschinen: So dienen etwa die sogenannten Aufreißer dazu, den Untergrund hinter dem Fahrzeug aufzulockern. Manche Bulldozer sind mit Lasersteuerungsanlagen ausgestattet, um präzise Nivellierungsarbeiten zu ermöglichen. Diese Spezialausstattungen steuern die Neigung des Stahlschildes und erlauben – häufig unter zusätzlicher Verwendung von GPS-basierten Systemen – die zügige und fehlerfreie Bearbeitung großer Areale. Bulldozer, die mit Seilwinden ausgerüstet sind, ziehen schwere Materialien über Baustellen und machen den Einsatz von Kranen oder anderen Fahrzeugen entbehrlich. Dies bringt für Bauunternehmer und Bauherren Kostenvorteile mit sich.

Radlader

Keine Baustelle ohne Radlader: Diese vielseitigen Baumaschinen laden Güter wie Sand, Kies und Erde und transportieren diese über kurze Distanzen. Diese Fahrzeuge bestehen üblicherweise aus einem Fahrwerk mit vier Rädern, die zumeist an zwei Achsen angeordnet sind. Die Ladeeinrichtung, bei der es sich für gewöhnlich um eine Schaufel handelt, ist an einem Ausleger befestigt. Jeder Radlader verfügt zudem über eine Fahrerkabine, die dem Maschinenführer Schutz vor Witterungseinflüssen bietet und die Bedienelemente des Fahrzeugs enthält. Der Dieselmotor treibt einen Hydraulikmotor an, der es erlaubt, die Ladeeinrichtung zu bewegen.

Radlader sind mobil und aufgrund ihres oftmals geringen Gewichts auf nahezu allen Untergründen einsetzbar. Sie sind leistungsstark und in der Lage, große Lasten über kurze und mittlere Distanzen zu bewegen. Außerdem sind sie intuitiv bedienbar und unkompliziert zu warten. Bauunternehmen erhalten Radlader in verschiedenen Größen: Die Tragkraft kleinerer Maschinen liegt bei rund fünf Tonnen. Sie kommen bei weniger anspruchsvollen und kleinflächigen Bauprojekten oder im Gartenbau zum Einsatz. Die Hersteller rüsten diese kompakten Baustellenfahrzeuge zunehmend mit Elektromotoren aus, um die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren und staatliche Klimaschutznormen zu erfüllen. Auf Großbaustellen sowie in der Schwerindustrie kommen oftmals größere Radlader zum Einsatz: Die Tragkraft von Spitzenmodellen liegt bei mehr als 50 Tonnen.

Weitere wichtige Baumaschinen auf Baustellen

Neben Baggern, Planierraupen und Radladern sind diverse weitere Fahrzeugtypen auf Baustellen zu finden. Zu nennen sind etwa Krane, die schwere Lasten heben und in exakte Positionen bringen. Sie kommen aufgrund der Reichweite ihrer Ausleger auch zum Einsatz, um den Standort von Baumaterialien oder stationären Maschinen zu verändern. Besonders beeindruckend sind Turmkrane, die hauptsächlich im Hochbau anzutreffen sind und unter anderem die Konstruktion atemberaubender Wolkenkratzer ermöglichen.

Walzen glätten und verdichten Oberflächen. Sie sind an nahezu allen größeren Projekten im Straßenbau beteiligt. Ebenso spielen Sie eine wichtige Rolle bei der Vorbereitung von Fundamenten für Gebäude aller Größenordnungen. Muldenkipper, gelegentlich als Dumper bezeichnet, sind geländegängige Nutzfahrzeuge, die zum Transport von Schüttgütern wie Kies dienen. Sie sind mit einer sogenannten Kippbrücke ausgestattet, die einen schnellen Entladevorgang ermöglicht. Gängige Muldenkipper basieren häufig auf einem Lkw-Chassis und sind deshalb im gewöhnlichen Straßenverkehr anzutreffen. Große Modelle kommen im Bergbau und in der Schwerindustrie zum Einsatz. Aufgrund ihrer Abmessungen ist es ihnen üblicherweise untersagt, auf öffentlichen Straßen zu verkehren.

Baggerlader kombinieren die Vorteile von Baggern und Radladern. Diese Mehrzweckfahrzeuge verfügen über eine Ladeschaufel an der Fahrzeugfront, während sich am hinteren Teil ein Baggerausleger befindet. Der Fahrer steuert sowohl die Schaufel als auch den Ausleger über die Bedienelemente in seiner Kabine. Bei Rammen handelt es sich um Maschinen, die Pfähle, Anker und andere Bauteile in den Boden einschlagen. Sie bestehen aus einem langen und massiven Stamm, der an einem Ende mit einem schweren Kopf versehen ist. Üblicherweise treibt ein Diesel- oder Elektromotor eine Ramme an. Rammen schlagen Bauteile in den Erdboden ein, indem sie die Potenzialenergie ihres Kopfes, der für gewöhnlich aus Eisen besteht, in kinetische Energie umsetzen und diese auf den Boden übertragen.