AI.Land präsentiert auf der Agritechnica Systeme, die Landwirtschaft und künstliche Intelligenz zu einer neuen Form des autonomen Anbaus verbinden. Mit Davegi und Aplamo zeigt das Unternehmen zwei Lösungen, die das Pflanzen, Pflegen und Ernten von Gemüse vollständig automatisieren – von der Aussaat bis zur kundenspezifischen Lieferung.
Das Davegi-System ist für den vollständig autonomen Anbau von Gemüse in kreisrunden Feldern konzipiert. Säen, Pflegen, Unkrautregulierung und Ernte erfolgen automatisch, gesteuert durch KI-Algorithmen und Sensordaten. Durch die Kombination aus präziser Sensorik, mechanischer Automatisierung und Datenanalyse wird jede Pflanze individuell behandelt. AI.Land definiert das Feld damit nicht mehr als homogene Fläche, sondern als dynamischen Lebensmittelspeicher mit spezifischen Erntefenstern für jede Pflanze.
Mit Aplamo stellt AI.Land ein weiteres Highlight vor: eine autonom fahrende Plattform, die alle Arbeitsschritte – vom Pflanzen bis zur Ernte – auf offenen Feldern umsetzt. Auf Basis von Drohnendaten und hinterlegten Datenbanken erkennt das System, wo gesät, gepflegt oder geerntet werden muss. Selbst Unkrautnester werden gezielt angesteuert und reguliert. Die Steuerung erfolgt über eine zentrale Datenbank, die AI.Land auf eigenen Servern betreibt. Das ermöglicht eine sichere, unabhängige und skalierbare Datenverarbeitung direkt auf den Maschinen.
AI.Land setzt auf selektive Ernte statt Monokultur. Jede Pflanze wird einzeln geerntet, sobald sie ihren optimalen Reifegrad erreicht hat – oft schon verkauft, bevor sie das Feld verlässt. Die Ernte wird automatisiert in gemischte Gemüseboxen verpackt und direkt ausgeliefert. So entsteht ein digital gesteuerter Kreislauf vom Kundenwunsch bis zur Lieferung, der Abfall vermeidet und Frische maximiert.
Das technologische Herzstück der Systeme ist Embodied AI – eine Form der künstlichen Intelligenz, die nicht nur Daten auswertet, sondern auch physische Bewegungen steuert. Die Roboterarme von AI.Land ahmen menschliche Handlungsabläufe nach, um Pflanzen präzise zu greifen, zu schneiden oder zu pflanzen. Jede Gemüsesorte besitzt ihr eigenes Modell, das in den Systemen trainiert ist – für Lauch, Salat oder Möhren kommen unterschiedliche Bewegungsprofile zum Einsatz. Die Steuerung erfolgt über „AI at the Edge“: Hochleistungsrechner direkt im System analysieren Sensordaten vor Ort, ohne Cloud-Abhängigkeit. So entsteht ein autarkes, lernfähiges System, das auf wechselnde Bedingungen reagiert und Aufgaben sofort anpasst.
AI.Land setzt beim Betrieb seiner Systeme auf erneuerbare Energien. Solarpaneele liefern den Strom, der in Pufferspeichern gesammelt und für den Dauerbetrieb genutzt wird. Die Systeme arbeiten rund um die Uhr, unabhängig von externer Stromversorgung. Ein besonderes Detail: Die Paneele sind geneigt, um zusätzlich Regenwasser zu sammeln. Dieses wird im System aufgefangen und wiederverwendet – ein Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Kreislaufführung im automatisierten Anbau. Zudem erforscht AI.Land den Einsatz von Wasserstoff, um die Energieversorgung künftig noch nachhaltiger zu gestalten.
Die Technologie richtet sich nicht nur an Landwirte, sondern auch an Institutionen, die frisches Gemüse automatisiert anbauen möchten – etwa Krankenhäuser, Kindergärten oder Unternehmen mit eigener Küche. Das Ziel: regionale, ressourcenschonende Produktion ohne Arbeitskräftemangel.