Die schwedische Firma Ekobot entwickelt autonome Roboter, die den Gemüseanbau revolutionieren sollen. Das System übernimmt das Jäten und Säen auf dem Feld – rund um die Uhr, emissionsfrei und mit höchster Präzision. Besonders für Biobetriebe bietet diese Technologie eine nachhaltige Alternative zur arbeitsintensiven Handarbeit und schafft Freiräume für andere Aufgaben auf dem Hof.
Auf der Agritechnica präsentiert sich Ekobot erstmals einem internationalen Publikum. Für das Team ist die Messe eine Gelegenheit, Landwirte und Händler persönlich kennenzulernen – die beiden zentralen Zielgruppen des Unternehmens. Der Austausch mit Praktikern steht im Mittelpunkt, denn die Anforderungen an autonome Systeme unterscheiden sich stark je nach Kultur, Region und Betriebsgröße. Das Interesse an automatisierten Feldrobotern ist groß, insbesondere im ökologischen Anbau, wo Handarbeit bislang unverzichtbar war.
Der Ekobot ist für den präzisen Gemüseanbau konzipiert und übernimmt automatisch Jäten und Aussaat. Mithilfe von KI, Kamera- und Sensortechnik erkennt er Pflanzen und Unkraut sicher, arbeitet selbstständig und rein mechanisch – ohne chemische Mittel. Das elektrische System mit austauschbaren Akkus verbindet Nachhaltigkeit mit effizienter Feldarbeit.
Ekobot setzt bewusst auf mechanische Verfahren und vermeidet den Einsatz von Laser- oder Elektrosystemen. Diese Entscheidung beruht auf der Überzeugung, dass mechanische Arbeit der natürlichen, manuellen Tätigkeit des Menschen am nächsten kommt. So imitiert der Roboter gewissermaßen die klassische Handarbeit – nur eben automatisiert, präziser und ohne Ermüdung.
Die Entwicklung begann mit der wohl anspruchsvollsten Kultur für die Bilderkennung: Zwiebeln. Ihre schmalen Blätter und die unregelmäßige Struktur stellen für künstliche Intelligenz eine große Herausforderung dar. Dieses anspruchsvolle Umfeld half, die Software zu optimieren und robuste Modelle für die Pflanzenerkennung zu entwickeln. Inzwischen plant Ekobot die Erweiterung auf weitere Kulturen wie Rote Bete, Zichorie, Zuckerrüben und Karotten. Der Fokus bleibt dabei auf Reihenkulturen, bei denen exakte Positionierung entscheidend ist.
Biobetriebe profitieren besonders von der Technologie. Sie ersetzt mühsame Handarbeit bei der Unkrautregulierung und beugt Ertragseinbußen durch Zeitverzögerungen vor. Der Ekobot lässt sich jederzeit einsetzen, arbeitet selbstständig und rund um die Uhr. Damit löst er ein zentrales Problem des ökologischen Landbaus – den Mangel an Arbeitskräften. Die Automatisierung steigert Effizienz und Planungssicherheit, ohne die Nachhaltigkeit zu gefährden. Auch für konventionelle Betriebe ist der Einsatz bereits in Vorbereitung.