Auf der IAA MOBILITY in München stellte Schaeffler die vierte Generation seiner elektrischen Antriebsachse vor. Die sogenannte EMR4 kombiniert Elektromotor und Reduziergetriebe in einer kompakten Einheit und setzt neue Maßstäbe bei Leistung, Effizienz und Geräuschverhalten. Mit dieser Technologie liefert der Zulieferer Lösungen für die wachsende Nachfrage nach elektrischen Antrieben in der Automobilindustrie.
Die Bezeichnung EMR4 steht für „Electric Motor Reducer“ in der vierten Generation. Schaeffler hat Elektromotor und Reduziergetriebe in einem Bauraum zusammengeführt, wodurch ein besonders kompaktes System entsteht. Trotz der geringen Abmessungen erreicht die Achse eine Leistung von bis zu 160 Kilowatt. Damit lassen sich leistungsstarke Fahrzeuge entwickeln, ohne zusätzlichen Platzbedarf im Antriebsstrang.
Ein wesentliches Merkmal der EMR4 ist das optimierte Geräuschverhalten. Die Antriebsachse arbeitet so leise, dass Fahrgeräusche kaum wahrnehmbar sind. Für den Fahrer bedeutet das ein deutlich höheres Komfortniveau, da der elektrische Antrieb fast unhörbar bleibt. Die besondere Laufruhe gilt als ein entscheidender Vorteil im Vergleich zu anderen Systemen.
Neben Kompaktheit und Laufruhe überzeugt die EMR4 durch ihre hohe Effizienz. Diese ermöglicht entweder kleinere Batterien, die die Kosten für das Fahrzeug reduzieren, oder größere Reichweiten von bis zu 700 Kilometern. Damit reagiert Schaeffler auf die zentralen Anforderungen der Elektromobilität: erschwingliche Fahrzeuge und praxistaugliche Reichweiten.
Die EMR4 ist bereits im Markt angekommen. Eingesetzt wird sie unter anderem im Kia EV3, der seit kurzem auch auf deutschen Straßen häufig zu sehen ist. Das Modell hat internationale Preise erhalten, darunter das „Goldene Lenkrad“ in Deutschland. Ausschlaggebend für den Erfolg sind neben dem Fahrzeugdesign die Eigenschaften des Antriebs – kompakte Bauweise, leiser Lauf und hohe Effizienz.
Die Automobilindustrie bewegt sich aktuell in zwei Richtungen: einerseits die Kombination von Verbrennungsmotoren mit Elektromotoren in Hybridkonzepten, andererseits die stetige Verbesserung rein elektrischer Achsen. Bei beiden Trends spielt Schaeffler mit der EMR4 eine zentrale Rolle. Ziel ist es, Effizienz weiter zu steigern, Bauraum zu verkleinern und Rohstoffe gezielter einzusetzen.
Ein großes Thema für kommende Generationen ist die Verringerung des Einsatzes seltener Erden, die überwiegend aus China stammen. Schaeffler arbeitet daran, diese Abhängigkeit zu verringern und nachhaltigere Lösungen zu entwickeln. Parallel dazu wird die Skalierbarkeit der Antriebe ausgebaut: Kunden sollen künftig noch stärker angepasste Lösungen erhalten, die exakt auf ihre Anforderungen zugeschnitten sind.