C.H. Beck zählt zu den traditionsreichsten Verlagen Deutschlands – seit über 260 Jahren steht der Name für Literatur, Wissenschaft und juristische Fachkompetenz. Mit dem Roman „Die Schrecken der Anderen“ der Schweizer Autorin und Buchpreisträgerin Martina Clavadetscher veröffentlicht der Verlag eine Neuerscheinung, die historische Schuld, familiäre Verantwortung und gesellschaftliches Wegsehen literarisch miteinander verknüpft. Das Werk ist zugleich Familiengeschichte, Zeitdokument und Spiegel unserer Gegenwart.
Seit Generationen prägt C.H. Beck den deutschen Buchmarkt mit fundierten Sachbüchern, bedeutenden juristischen Werken und anspruchsvoller Belletristik. Mit Clavadetschers neuem Roman erweitert der Verlag sein literarisches Programm um ein Werk, das ethische Fragen mit erzählerischer Wucht verbindet. Es führt tief hinein in die verdrängten Kapitel europäischer Geschichte – dorthin, wo privates Erbe und historische Verantwortung aufeinanderprallen.
Im Mittelpunkt steht eine Schweizer Unternehmerfamilie, deren Wohlstand auf einer Vergangenheit ruht, die lieber verschwiegen würde. Ein Sohn, gefangen in der Midlife-Crisis, erkennt, dass das Familienerbe nicht nur aus wirtschaftlichem Erfolg besteht, sondern auch Spuren dunkler Geschäfte trägt. Clavadetscher greift die historische Verbindung zwischen deutscher und Schweizer Geschichte auf und beleuchtet, wie während des Nationalsozialismus Geldströme über die Schweiz nach Südamerika flossen – ein Kapital, das bis heute Schatten wirft.
Der Roman zeigt, dass Vergangenheit nicht vergeht, sondern in Familiengeschichten und gesellschaftlichen Strukturen weiterwirkt. Mit präziser Sprache und emotionaler Tiefe verknüpft Clavadetscher persönliche Krisen mit kollektiver Verantwortung. Ihre Figuren ringen mit Fragen, die weit über das Private hinausgehen: Was wissen wir wirklich über die Grundlagen unseres Wohlstands – und was möchten wir lieber nicht wissen?
„Die Schrecken der Anderen“ ist kein klassischer Historienroman, sondern ein literarisches Kammerspiel über Erinnerung, Verantwortung und die unauflösliche Verflechtung von Vergangenheit und Gegenwart. C.H. Beck hat damit ein Werk im Programm, das gleichermaßen literarisch anspruchsvoll wie gesellschaftlich notwendig ist. Der Verlag bleibt damit seinem Selbstverständnis treu: anspruchsvolle Literatur zu veröffentlichen, die Wissen vermittelt, Haltung zeigt und Debatten anstößt.