Kiepenheuer & Witsch: 75 Jahre Verlagsgeschichte und Volker Weidermanns Hommage an Mascha Kaléko

Der Verlag Kiepenheuer & Witsch feiert 75 Jahre Bestehen – ein Jubiläum, das für literarische Qualität, gesellschaftliches Engagement und ein Gespür für bedeutende Stimmen steht. Zu den Höhepunkten des aktuellen Programms zählt Volker Weidermanns neues Buch „Wenn ich eine Wolke wäre“, das der Dichterin Mascha Kaléko ein eindrucksvolles literarisches Porträt widmet. Weidermann gelingt darin das Kunststück, Leben und Werk einer Frau zu erzählen, die zwischen den Zeiten stand – jüdische Emigrantin, Chronistin ihrer Generation und bis heute eine der eigenständigsten Stimmen der deutschsprachigen Poesie.

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Kiepenheuer & Witsch – 75 Jahre Literatur mit Haltung

Seit seiner Gründung steht Kiepenheuer & Witsch für Literatur, die gesellschaftliche Themen aufgreift und zugleich literarisch anspruchsvoll bleibt. Der Verlag veröffentlichte über Jahrzehnte Werke, die Diskurse anstießen – von Heinrich Böll bis Juli Zeh. Das Jubiläumsprogramm vereint diese Tradition mit neuen Perspektiven: Bücher, die von Mut, Haltung und menschlicher Erfahrung erzählen.

Wenn ich eine Wolke waere Klappentext

Volker Weidermann erzählt Mascha Kaléko mit „Wenn ich eine Wolke wäre“

In „Wenn ich eine Wolke wäre“ begleitet Weidermann Mascha Kaléko durch das Jahr 1956, als sie nach Jahrzehnten des Exils durch Deutschland reiste. Die Lyrikerin, die in den 1930er-Jahren mit ihren pointierten, melancholischen Versen bekannt wurde, begegnet auf dieser Reise alten Weggefährten wie Erich Kästner und ihrem Verleger Rowohlt. Gleichzeitig stellt sie sich der schmerzhaften Frage, ob sie in das Land ihrer Kindheit zurückkehren könnte.

Kiepenheuer Witsch Verlag Frankfurter Buchmesse 2025

Zeitlose Relevanz einer wiederentdeckten Dichterin

Mascha Kaléko war lange unterschätzt, doch ihre Lyrik berührt bis heute. In ihrer vermeintlichen Schlichtheit liegt eine erstaunliche Modernität: Humor, Melancholie und die Fähigkeit, das Alltägliche poetisch zu erheben. Weidermanns Buch zeigt, warum ihre Gedichte in einer von Unruhe geprägten Zeit wieder Resonanz finden – als Ausdruck von Selbstbestimmung und Sensibilität.