TUM-Lehrstuhl für Brauerei- und Getränketechnologie zeigt Forschung und Innovationen

Auf der Messe präsentiert sich der Lehrstuhl für Brauerei- und Getränketechnologie der Technischen Universität München gemeinsam mit dem Forschungszentrum Weihenstephan. Vorgestellt werden aktuelle Forschungsarbeiten, neue Verfahren zur Getränkeherstellung sowie innovative Produktentwicklungen. Neben klassischen Bieren reichen die Exponate von alkoholfreien Varianten bis hin zu experimentellen Getränken wie Kaffeebier oder fermentierten Biolimonaden auf Basis von Algen.

Bier Qualitaetstest Geschmack Sensorik TUM

Forschungsschwerpunkt Brauereitechnologie und Getränkeinnovation

Die Präsentationen am Stand verdeutlichen die Kernaufgabe des Lehrstuhls: Grundlagenforschung und angewandte Entwicklung rund um Bier und Getränke. Klassische Biere wie Pilsener bilden die Basis, doch die Forschung reicht darüber hinaus. Der Fokus liegt auf alkoholfreien Alternativen, die durch unterschiedliche Entalkoholisierungsverfahren oder spezielle Gärprozesse entstehen. Solche Produkte sind besonders relevant für den wachsenden Markt gesundheitsbewusster Konsumenten.

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Kaffeebier als Verbindung von Alkohol und Koffein

Am Stand werden sowohl traditionelle Pilsener als auch moderne alkoholfreie Biere gezeigt, die mit unterschiedlichen Verfahren hergestellt wurden. Besonders hervorzuheben ist ein Kaffeebier. Das Zusammenspiel von Ethanol und Koffein eröffnet neue geschmackliche Dimensionen und sorgt für einen überraschenden Effekt.

Kaffeebier Alkohol und Koffein im Brauwesen TUM

Flavour Kits für Fachpublikum und Brauereien

Die am Stand präsentierten Flavour Kits richten sich gezielt an Fachbesucher. Sie enthalten Referenzaromen typischer Fehlgeschmäcker oder sensorischer Abweichungen in Bier, darunter charakteristische Noten wie Brot- oder Käsenoten. Brauer können ihre eigenen Produkte durch Geruchsvergleiche kontrollieren und ihre sensorischen Fähigkeiten trainieren. Solche Kits sind ein wichtiges Hilfsmittel für Qualitätssicherung und Schulung in Brauereien.

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Spirulina-Biolimonade ist reiche Proteinquelle

Als besonders innovatives Projekt wird eine biologische Limonade vorgestellt, deren Basis Spirulina (Arthrospira platensis) bildet. Dieses Cyanobakterium wird seit Jahrhunderten in ariden Regionen als Proteinquelle genutzt und gilt als besonders nährstoffreich. Im Rahmen der TUM-Forschung entsteht daraus eine vegane, glutenfreie und fermentierte Biolimonade. Die Entwicklung zeigt, wie biotechnologische Verfahren nachhaltige, gesunde Getränke ermöglichen, die neue Zielgruppen ansprechen.

Spirulina Biolimonade glutenfrei vegan

Koji-Fermentation als Enzymquelle in der Getränkeherstellung

Um die Spirulina-Limonade glutenfrei zu produzieren, wird auf den Einsatz von Malz verzichtet. Stattdessen kommt Koji zum Einsatz, ein mit Schimmelpilz fermentierter Reis, der traditionell in der japanischen Sake-Produktion verwendet wird. Koji dient als Enzymquelle und ermöglicht die Umwandlung der Algenrohstoffe in ein verarbeitbares Getränk. Diese Verbindung traditioneller asiatischer Verfahren mit moderner Getränkeforschung verdeutlicht den internationalen Ansatz der TUM.

Getränketechnologie als interdisziplinäres Zukunftsfeld

Neben Forschung und Produktentwicklung spielt die Ausbildung am Lehrstuhl eine zentrale Rolle. Der Fachkräftemangel betrifft auch die Brauwirtschaft, weshalb verstärkt um Studierende geworben wird. Getränketechnologie vereint Mikrobiologie, Biotechnologie, Verfahrenstechnik und Sensorik. Ob alkoholfreie Biere, Kaffeebiere oder algenbasierte Limonaden – jedes Projekt verbindet wissenschaftliche Präzision mit Innovationskraft. Zugleich wird die Relevanz für unterschiedliche Branchen sichtbar: vom Lebensmittelmarkt bis hin zu Kosmetik und Medizintechnik.