Ärzte gegen Tierversuche e.V. in der Forschung & Medikamentenentwicklung

Tierversuche gelten vielen noch als unverzichtbarer Bestandteil der Medikamentenentwicklung. Doch Fachleute wie die Organisation Ärzte gegen Tierversuche weisen darauf hin, dass die Aussagekraft solcher Versuche gering ist und moderne Alternativen längst verfügbar sind. Hinter der Debatte steckt nicht nur eine ethische, sondern auch eine wissenschaftliche Dimension.

Aerzte gegen Tierversuche zu tierversuchsfreier Medikamentenentwicklung

Ärzte gegen Tierversuche kritisieren veraltete Praxis

Bevor neue Medikamente oder Therapien am Menschen erprobt werden, durchlaufen sie fast immer Tierversuche. Diese Praxis soll Sicherheit schaffen, liefert aber kaum belastbare Daten. Der menschliche Organismus unterscheidet sich in Stoffwechsel, Immunabwehr und Organfunktionen fundamental von Versuchstieren. Statistiken zeigen, dass mehr als neun von zehn Wirkstoffen, die im Tierversuch unauffällig wirken, in klinischen Studien am Menschen scheitern – häufig wegen gravierender Nebenwirkungen oder fehlender Wirksamkeit. Ärzte gegen Tierversuche betonen, dass dies kein Ausreißer, sondern systembedingt ist: Tiere sind schlicht kein verlässliches Modell für den Menschen.

Moderne Forschungsmethoden ohne Tierversuche therapie Messe

Tradition trifft auf wissenschaftliche Realität

Die Tierexperimentierung hat eine lange Geschichte. Sie wurde über Jahrzehnte als Standard etabliert und gilt vielerorts bis heute als Pflichtschritt. Kritiker sprechen von einer wissenschaftlichen Trägheit, die verhindert, dass bessere Verfahren schneller Einzug in den Alltag halten. Was einst als notwendiger Schutz der Patienten galt, erweist sich heute als riskante Illusion. Die hohe Quote gescheiterter Wirkstoffe zeigt, dass die Methode weder Sicherheit noch Effizienz gewährleistet.

Humanrelevante Methoden Zukunft der Medikamententests

Humanrelevante Methoden sind Zukunft der Medikamententests

Forschende arbeiten längst mit Verfahren, die direkt auf menschlichen Daten beruhen. Aus Hautzellen lassen sich sogenannte Organoide entwickeln: Mini-Lebern, Mini-Herzen oder Mini-Nieren, die zentrale Funktionen nachbilden. Werden sie auf Multiorganchips miteinander verbunden, entsteht ein künstlicher Kreislauf, in dem Wirkstoffe realitätsnah getestet werden können. Diese Technik erlaubt es, patientenspezifische Reaktionen zu untersuchen – ein entscheidender Vorteil gegenüber Tiermodellen. Anstatt zu fragen, wie eine Ratte auf ein Medikament reagiert, lässt sich prüfen, wie ein konkreter Patient darauf ansprechen könnte.

Organoide in Medikamentenentwicklung statt Tierversuch

Ärzte gegen Tierversuche fordern humanbasierte Methoden

Die Organisation sieht in diesen Verfahren den Schlüssel zu einer zukunftsfähigen Forschung. Humanbasierte Methoden liefern präzisere Daten, beschleunigen die Entwicklung neuer Therapien und vermeiden Tierleid. Sie eröffnen auch den Weg zur personalisierten Medizin, die individuelle Unterschiede berücksichtigt. Für Patienten bedeutet das mehr Sicherheit und gezieltere Behandlungen. Damit wird deutlich: Die wissenschaftliche Kritik an Tierversuchen ist nicht.

Aerzte gegen Tierversuche fordern humanbasierte Forschung