Die infa in Hannover zählt zu den bedeutendsten Verbrauchermessen in Deutschland – ein Ort, an dem Themen rund um Energie, Wohnen und Alltag aufeinandertreffen. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen nutzt die Messe, um direkt mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Aktuelle Schwerpunkte liegen auf den erneuerbaren Energien, der Umsetzung des Gebäudeenergiegesetzes und dem Umgang mit steigenden Energiekosten. Ergänzend geht es um klassische Beratungsthemen wie Schimmelprävention, Heizkostenabrechnung und Energieeffizienz im Haushalt.
Der Auftritt der Verbraucherzentrale auf der infa steht ganz im Zeichen der Energiewende. Viele Besucherinnen und Besucher suchen Rat zur praktischen Umsetzung des Gebäudeenergiegesetzes, das im Alltag oft als Heizungsgesetz bekannt ist. Die Beraterinnen und Berater erläutern, wie sich gesetzliche Vorgaben auf Hausbesitzer und Mieter auswirken und welche Förderungen oder Übergangsfristen relevant sind. Dabei korrigieren sie zugleich Missverständnisse, die durch widersprüchliche Berichterstattung entstanden sind. Ziel ist, Transparenz zu schaffen und Verbraucher zu befähigen, informierte Entscheidungen zu treffen.
Das Beratungsangebot ist breit gefächert und reicht von allgemeinen Energiespartipps bis zu komplexen Fragen rund um Photovoltaik, Wärmepumpen und Gebäudedämmung. Besonders gefragt sind derzeit Beratungen zur Heizkostenabrechnung und zu erneuerbaren Energien. Wenn Abrechnungen unverständlich oder fehlerhaft sind, analysieren Fachleute die Unterlagen gemeinsam mit den Ratsuchenden. Ein Dauerbrenner bleibt das Thema Schimmel. Gerade in der kalten Jahreszeit häufen sich Fälle, bei denen unzureichendes Lüften oder bauliche Mängel zu Feuchtigkeitsschäden führen. Die Beraterinnen und Berater, häufig ausgebildete Bauingenieure, Architektinnen oder Physiker, erklären Ursachen und zeigen Wege zur Sanierung auf. Ihr technisches Fachwissen ermöglicht eine realistische Einschätzung, ohne wirtschaftliche Interessen im Hintergrund.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Niedersachsen blickt auf eine lange Tradition zurück. Bereits 1978 – ausgelöst durch die Ölkrise der 1970er-Jahre – begann die Organisation, sich mit Fragen rund um Energieverbrauch und Versorgungssicherheit zu befassen. In einer Zeit, in der der Begriff „Energieberatung“ kaum bekannt war, wurde sie damit zu einem Vorreiter des Verbraucherschutzes. Heute sind allein in Niedersachsen über 130 Fachberaterinnen und Fachberater im Einsatz, bundesweit rund 1000. Diese Expertise sorgt für eine flächendeckende Präsenz, von der Stadt bis ins ländliche Umfeld. Das zentrale Merkmal bleibt bis heute die Unabhängigkeit: Die Verbraucherzentrale berät ohne Einfluss von Anbietern oder Herstellern und verfolgt ausschließlich die Interessen der Ratsuchenden.
Die Fachleute prüfen Heizsysteme, Dämmung und Energiekosten und geben Empfehlungen, welche Maßnahmen sinnvoll und wirtschaftlich sind. Wer den persönlichen Kontakt bevorzugt, kann eine Vor-Ort-Beratung buchen: Für 40 Euro erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher eine bis zu zweistündige Analyse ihrer Immobilie. Die Beratung versteht sich nicht als Ersatz für Ingenieurbüros oder Planungsleistungen, sondern als Orientierungshilfe – sie zeigt den Weg, bevor teure Investitionen getätigt werden.
Die Nachfrage nach klimafreundlichen Heiz- und Stromlösungen wächst stetig. Entsprechend dominieren auf der infa 2025 Themen wie Wärmepumpen, Photovoltaik und die Rückkehr der Solarthermie. Während viele Haushalte über die Anschaffung einer Wärmepumpe nachdenken, beschäftigen sich andere mit der Kombination aus Strom- und Wärmeerzeugung, um die Eigenversorgung zu stärken. Die Verbraucherzentrale beobachtet dabei eine zunehmende Verunsicherung: Förderbedingungen ändern sich, Lieferzeiten schwanken, und der Markt bleibt in Bewegung. Fachberater helfen, den Überblick zu behalten und individuelle Lösungen zu finden. Auch für Wohnungseigentümergemeinschaften sollen künftig spezielle Beratungsangebote entstehen. Neu geplant sind Beratungen für Wohnungseigentümergemeinschaften sowie die Wiederaufnahme des bewährten „Detailchecks“ – einer vertieften Gebäudebegutachtung direkt vor Ort.
Seit fast fünf Jahrzehnten begleitet die Verbraucherzentrale Niedersachsen Menschen bei Fragen rund um Energie und Verbraucherschutz. Was 1978 mit der Ölkrise begann, hat sich zu einem modernen Beratungsnetz entwickelt, das Antworten auf die Herausforderungen der Energiewende liefert. Auf der infa zeigt sich: Das Interesse an neutraler, kompetenter Beratung ist so groß wie nie. Die Kombination aus langjähriger Erfahrung, fachlicher Tiefe und regionaler Nähe macht die Verbraucherzentrale zu einem verlässlichen Ansprechpartner – damals wie heute. Mit neuen Formaten, digitalen Angeboten und praxisnaher Expertise bleibt sie ein wichtiger Teil der gesellschaftlichen Energiekompetenz.