Im klinischen Alltag zählt jede Minute, insbesondere bei Untersuchungen, die hohe Konzentration verlangen und gleichzeitig dokumentiert werden müssen. Das Fraunhofer IPA zeigt eine Technologie, die diesen Prozess in der Pädiatrie spürbar vereinfacht und medizinisches Personal entlastet.
In vielen Kliniken wird die Position eines Ultraschallscans noch manuell markiert. Ärztinnen und Ärzte setzen per Trackball ein Piktogramm auf dem Bildschirm und gleichen es mit der tatsächlichen Position am Körper ab. Die Methode wirkt einfach, kostet jedoch Zeit, stört den Ablauf und erhöht den Stress.
Eine integrierte Bildverarbeitungs-Pipeline analysiert den Ultraschallkopf und die relevante Körperregion und rekonstruiert daraus automatisch die Aufnahmeposition. Segmentierungsalgorithmen übernehmen die Zuordnung im Hintergrund, ohne dass das Personal eingreifen muss. Dadurch entfällt die visuelle Markierung auf dem Display, und der Dokumentationsprozess wird zu einem unsichtbaren Bestandteil der Untersuchung.
Da sich junge Patientinnen und Patienten häufig bewegen, ist die Vermeidung manueller Arbeitsschritte besonders wertvoll. Die Technik schafft Ruhe im Ablauf, reduziert Fehlzuweisungen und ermöglicht eine stärkere Fokussierung auf das Kind.
Das Fraunhofer IPA untersucht aktuell wissenschaftlich, wie stark sich der Dokumentationsaufwand reduzieren lässt. Eine Publikation soll erste Ergebnisse zeigen und quantifizieren, welchen Einfluss automatisierte Abläufe auf Kosten, Zeitbedarf und Fehlerquoten haben. Manuelle Dokumentation zählt seit Jahren zu den strukturellen Belastungen des Gesundheitswesens.
Der Ansatz eignet sich nicht nur für Ultraschall. Auch andere klinische Instrumente, die am Körper platziert werden, lassen sich damit automatisch erfassen – sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Für die Ausweitung auf zusätzliche Fachbereiche sucht das Institut weitere Kooperationspartner.