Der Bundesverband der Sportartikel-Industrie (BSI) ordnet zentrale Entwicklungen ein, die den Markt verändern. Von KI-gestütztem Datenaustausch über gesetzliche Anforderungen bis hin zu neuen Studien über Konsumverhalten und Wassersport.
Für den BSI ist die Digitalisierung ein zentrales Handlungsfeld, insbesondere mit Blick auf den Austausch von Daten zwischen Marken, Handel und Konsumenten. Der Verband erkennt darin eine notwendige Grundlage, um sowohl Effizienzpotenziale zu heben als auch neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen. Eine besondere Rolle spielen dabei hochwertige, strukturierte Daten, die nicht nur für die Automatisierung in der Wertschöpfungskette notwendig sind, sondern auch für die erfolgreiche Nutzung von künstlicher Intelligenz. Nur wenn die Datenbasis stimmt, können KI-Systeme verlässliche Ergebnisse liefern und strategische Entscheidungen unterstützen. Diese Entwicklungen werden nach Einschätzung des BSI in ähnlicher Weise transformierend wirken wie einst der Durchbruch des E-Commerce. Entsprechend fördert der Verband digitale Weiterentwicklung seiner Mitgliedsunternehmen durch eigene Angebote wie Webinare zu Themen aus Marketing, Logistik und Datenmanagement. Ein weiteres Beispiel ist das BSI-eigene Clearing Center, das sich um Stammdaten und Bewegungsdaten kümmert – eine essentielle Infrastruktur für den digitalisierten Handel.
Künstliche Intelligenz wird nach Überzeugung des Verbands nicht nur Prozesse automatisieren, sondern auch ganze Märkte verändern. Doch der BSI sieht sich nicht nur als Treiber technologischer Entwicklungen, sondern auch als Mahner für langfristige Verantwortung – insbesondere im Bereich Nachhaltigkeit. Sport findet oft draußen in der Natur statt, so der Verband, und daher trage die Branche eine besondere Verpflichtung gegenüber Umwelt und Gesellschaft. Trotz politisch widersprüchlicher Signale – etwa durch die komplexen Vorgaben der EU-Gesetzgebung wie CSRD oder CSDDD und die gleichzeitige Rhetorik gegen Bürokratie – bleibt Nachhaltigkeit für den BSI ein unverzichtbares Thema. Der Verband sieht regulatorische Anforderungen nicht als Hindernis, sondern als Anstoß, sich strategisch weiterzuentwickeln. Banken und Finanzinstitute bewerten Nachhaltigkeitsstrategien zunehmend als Bestandteil der Bonität – ein weiterer Grund, warum der BSI seine Mitgliedsunternehmen aktiv zur Auseinandersetzung mit diesem Thema motiviert.
Ein weiteres zentrales Feld ist die unternehmerische Sorgfaltspflicht in globalen Lieferketten. Viele Mitgliedsunternehmen produzieren in Asien oder Osteuropa, und für den BSI ist klar: Die Verantwortung für faire Arbeitsbedingungen endet nicht an nationalen Grenzen. Deshalb setzt sich der Verband auch auf internationaler Ebene für nachhaltige Produktion ein – nicht aus Imagegründen, sondern aus Überzeugung. Nur durch globale Zusammenarbeit lasse sich echte Nachhaltigkeit erreichen. Die Beobachtung der Energiestrategien in China unterstreicht: Auch außerhalb Europas gibt es ernstzunehmende Anstrengungen für alternative Energien. Trotz geopolitischer Unsicherheiten – insbesondere mit Blick auf die USA – bleibt der BSI überzeugt, dass sich Nachhaltigkeit als globaler Standard durchsetzen wird. Unternehmen, die frühzeitig strategisch handeln, könnten daraus entscheidende Wettbewerbsvorteile ziehen.
Neben strategischen Themen analysiert der BSI regelmäßig das Konsumverhalten im Sportbereich. Eigene Studien liefern Erkenntnisse darüber, wie sich Einstellungen und Kaufverhalten verändert haben, ein Beispiel dafür ist die Untersuchung zum Wassersport.
Bereits 2016 wurde eine erste Erhebung durchgeführt, nun liegt eine neue Studie vor, die die Entwicklungen seit der Pandemie analysiert. Dabei geht es nicht nur um die Nutzung von Schwimmbädern oder Seen, sondern auch um Fragen wie: Wo wird eingekauft? Wie häufig wird geschwommen? Welche Trends zeichnen sich ab? Diese Studien fließen in die Arbeit der Fachbereiche des BSI ein – darunter Outdoor, Teamsport, Wassersport, Wintersport, Turngeräte und Reitsport. Die Daten sollen helfen, nicht nur Produkte zu optimieren, sondern auch besser auf die Bedürfnisse der Konsumentinnen und Konsumenten einzugehen. Denn wer versteht, wie sich Zielgruppen verändern, kann besser auf sie reagieren – ein zentraler Anspruch des Verbandes.