Das smarte Exoskelett Exia von German Bionic ist die jüngste Entwicklung im Bereich der aktiven Unterstützungssysteme für körperlich belastende Tätigkeiten. Es wurde konzipiert, um Menschen bei wiederkehrenden oder ergonomisch schwierigen Bewegungen wie Heben, Stabilisieren oder Bücken gezielt zu entlasten. Dank künstlicher Intelligenz reagiert das System individuell auf die Nutzenden und passt seine Unterstützung in Echtzeit an die jeweilige Arbeitssituation an.
Anders als passive Systeme arbeitet das Exia-Exoskelett aktiv und lernfähig. Es erkennt Muster in Bewegungsabläufen und reagiert darauf – ähnlich wie moderne Assistenzsysteme in Fahrzeugen. Die Grundlage bildet eine KI, die auf realen Bewegungs- und Nutzungsdaten basiert. Diese stammen aus verschiedensten Arbeitsbereichen, darunter Logistik, Produktion und Pflege. Das System lernt aus diesen Daten, wie der menschliche Körper in typischen Arbeitssituationen reagiert, und kann dadurch gezielt entlasten, stabilisieren oder Energie zuführen. Das Exoskelett ist mittlerweile die siebte Generation der von German Bionic entwickelten Rückenunterstützungssysteme. Jede Iteration wurde anhand von Feldtests weiterentwickelt. Ziel ist eine Technologie, die sich nicht dem Menschen anpasst, sondern umgekehrt der Mensch den Rhythmus der Maschine vorgibt. Exia dreht dieses Prinzip um: Das Werkzeug lernt vom Menschen.
Während viele KI-Systeme auf Sprache, Text oder Bilder trainiert sind, arbeitet die augmentierte KI von German Bionic auf Basis realer Bewegungsdaten. Sie analysiert, welche Muskelgruppen bei bestimmten Tätigkeiten beansprucht werden, und berechnet daraufhin die optimale Unterstützungsintensität. Das Ergebnis ist eine anpassungsfähige Assistenz, die sich innerhalb weniger Stunden auf individuelle Körpertypen und Arbeitsmuster einstellt. So wird das Exoskelett nicht nur zu einem ergonomischen Hilfsmittel, sondern zu einem intelligenten Partner im Arbeitsalltag.
Exia kommt vor allem in der Logistik und im Gesundheitswesen zum Einsatz. In der Intralogistik unterstützt es beim Materialhandling – etwa beim Heben, Tragen oder Stapeln schwerer Lasten. Die aktive Unterstützung verringert Ermüdung und sorgt für präzisere Bewegungen, was langfristig auch das Verletzungsrisiko reduziert.
Im Pflegebereich kommt Exia in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zum Einsatz. Hier hilft es beim Mobilisieren von Patientinnen und Patienten oder beim Arbeiten in vorgebeugten Positionen, etwa bei Verbandswechseln oder Operationen. Es handelt sich dabei nicht um ein medizintechnisches Produkt, sondern ein präventives Hilfsmittel zur körperlichen Entlastung.
Im Unterschied zu rein passiven Exoskeletten nutzt Exia elektrische Motoren, die über Batterien betrieben werden. Das System speist gezielt Energie zurück in die Bewegung – ein entscheidender Vorteil bei wiederkehrenden körperlich anstrengenden Tätigkeiten. Diese aktive Unterstützung sorgt dafür, dass Mitarbeitende länger konzentriert und fehlerfrei arbeiten können.
Weniger Ermüdung bedeutet auch weniger Unfälle: Wenn die Muskulatur nicht überbeansprucht wird, sinkt das Risiko für Fehlhaltungen und Verletzungen deutlich. Exia fungiert damit nicht nur als ergonomische Hilfe, sondern als präventives Instrument im betrieblichen Gesundheitsmanagement.