Segelschiffe begeistern die Menschen seit Jahrtausenden. Sie haben maßgeblich zur zivilisatorischen Entwicklung der Menschheit beigetragen. Das Segeln ist eine Herausforderung, die sowohl körperliche als auch geistige Fähigkeiten sowie ein fundiertes physikalisches Verständnis erfordert. Heute hat sich das Segeln als Sportart und Freizeitbeschäftigung für Menschen jeden Alters etabliert. Wir zeigen Ihnen exklusive Neuheiten und Trends zu Segelyachten verschiedener Ausführungen im Gespräch mit den Yachtbauern.
Jollen Jollen sind kleine und offene Segelboote mit einem flachen Boden. Der Schwerpunkt dieser Schiffe liegt über der Wasserlinie. Das bedeutet, dass sich Jollen durch den Wasserdruck selbst aufrichten können, wenn sie gekentert sind. Die Crew kann den Schwerpunkt des Schiffes mithilfe des eigenen Körpergewichts verlagern, um das Boot bei starken Winden und Böen zu stabilisieren. Wenn die Besatzung nicht rechtzeitig auf eine Änderung des Winddrucks reagiert, kann eine Jolle kentern. Die ans Schiff montierten Schwimmkörper und/oder ausgeschäumte Hohlräume im Schiffsbauch gewährleisten einen starken Auftrieb. Dieser sorgt dafür, dass das Boot nicht sinkt, nachdem es gekentert ist. Die in den meisten Jollen verbauten Doppelböden stellen sicher, dass beim Kentern eingedrungenes Wasser nach der Wiederaufrichtung schnell abfließt. Fachleute differenzieren zwischen zwei Hauptkategorien: Renn- und Wanderjollen. Die verschiedenen Arten unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Einsatzzwecke. Wanderjollen sind für den Freizeitbereich und Hobbysegler konzipiert. Sie sind stabil und bieten ein hohes Maß an Komfort. Rennjollen kommen hingegen in wettkampforientierten Segelsportarten zum Einsatz, da sie wendig und schnell sind. An den meisten größeren Gewässern in Deutschland befinden sich Segelvereine, die das Jollensegeln als Sport betreiben.
Daysailer Daysailer sind kleine Segelyachten und eignen sich für Tagesausflüge. Sie sind üblicherweise leicht und mit einer großen Plicht ausgestattet, in der die gesamte Crew Platz findet. Dieser abgeschlossene Bereich bietet einen zuverlässigen Schutz vor Witterungseinflüssen. Auf gängigen Daysailern finden drei bis sechs Personen Platz. Daysailer sind komfortabel und benutzerfreundlich. Diese Segelboote wiegen üblicherweise 700 bis 3.000 Kilogramm und sind bis zu zehn Meter lang. Einige Spezialkonstruktionen mit einer Länge von rund 20 Metern gelten dennoch als Daysailer, da sie sich hinsichtlich ihrer weiteren Ausstattungsmerkmale nur für Tages- oder Wochenendausflüge eignen. Fachleute unterscheiden zwischen Kielbooten und Schwertbooten. Erstere verfügen über einen schweren Kiel, der den Booten ein Plus an Stabilität verleiht. Zweitere sind mit einem sogenannten Schwert ausgerüstet. Dank des geringen Tiefgangs können Schwertboote flache Gewässer befahren. Bei Flaute fungiert ein Außenbordmotor als Antrieb, wohingegen größere Segelschiffe einen Innenbordmotor nutzen. Die Crew steuert einen Daysailer mittels einer sogenannten Pinne. Steuerräder befinden sich auf diesen vergleichsweise kleinen Schiffen üblicherweise nicht.
Weekender Weekender sind speziell für ausgedehnte Segeltouren an Wochenenden konzipiert. Im Vergleich zu Daysailern bieten sie zusätzlichen Komfort für Übernachtungen an Bord. Dies ermöglicht es den Seglern, längere Zeit auf dem Wasser zu verbringen, ohne dass das Risiko von Übermüdung, Verspannungen und nervlichen Belastungen steigt. Weekender sind üblicherweise mit einer geräumigen Kajüte ausgestattet, die Platz für mehrere Personen bietet. Größere Schiffe dieses Typs verfügen über Kojen, eine einfache Küchenzeile und eine Nasszelle. Die Konstrukteure achten darauf, dass kleine Crews oder Einzelpersonen einen Weekender steuern können. Daher sind diese Boote für Hobbysegler geeignet, deren Segelerfahrung begrenzt ist. Interessierte erhalten Weekender in verschiedenen Größen, von kleinen Kielbooten bis zu den sogenannten Kabinenkreuzern. Dieser Bootstyp ist die ideale Wahl für alle Segelfreunde, die ein einfach zu steuerndes und preiswertes Segelboot suchen und zugleich längere Ausflüge unternehmen möchten.
Segelyachten Zu den Segelyachten zählen größere Freizeit- und Sportschiffe, die ihre Segel als primären Antrieb nutzen. Besonders Segelkreuzer und Regattayachten gehören zu diesem Schiffstyp. Umgangssprachlich erfasst der Begriff auch Jollen, Daysailer und Weekender. Segelyachten eignen sich für längere Reisen mit vielen Übernachtungen auf See. Sie bieten den Seglern eine geräumige und komfortable Kajüte mit Schlafplätzen, einer Küche und einem Bad. Segelyachten sind üblicherweise mit einem massiven Kiel ausgerüstet, der die Stabilität des Schiffes auch bei starkem Seegang gewährleistet. Zu diesem Schiffstyp zählen außerdem die für den Wettkampfsport konzipierten Regattayachten. Diese Boote sind stromlinienförmig und aus besonders leichten Materialien gebaut, wodurch sie außerordentlich schnell und wendig sind. Der Geschwindigkeitsrekord für diesen Schiffstyp liegt derzeit bei 65,45 Knoten. Dies entspricht rund 121 Kilometern pro Stunde und somit der Geschwindigkeit von Kraftfahrzeugen auf Autobahnen. Schweizer Ingenieure arbeiten an einer Regattayacht, die diesen Geschwindigkeitsrekord deutlich übertreffen soll. Wenn der Chefingenieur Mayeul van den Broek seine ehrgeizigen Ziele verwirklicht, wird die Segelyacht unter der Bezeichnung „SP80“ eine Höchstgeschwindigkeit von 80 Knoten (148,16 Kilometer pro Stunde) erreichen.
Mehrrumpfboote Mehrrumpfboote sind Segelboote, die aus mehreren Rümpfen bestehen. Zu den bekanntesten Vertretern dieses Schiffstyps zählen Katamarane und Trimarane. Mehrrumpfboote bieten in den Innen- und Außenräumen üblicherweise mehr Platz als Einrumpfboote. Da sich die Rümpfe gegenseitig stabilisieren, trotzen diese Schiffe schwerem Seegang. Katamarane sind die bekanntesten Mehrrumpfboote. Sie bestehen aus zwei parallel nebeneinanderliegenden und normalerweise gleich großen Rümpfen mit ähnlichem Querschnitt. Katamarane eignen sich für lange Reisen und den Transport schwerer Lasten. Trimarane bestehen aus drei Rümpfen, die in einer Linie angeordnet sind. Der Mittelrumpf, in dem sich die Kajüte befindet, ist länger als die beiden Außenrümpfe. Trimarane sind aufgrund ihrer Konstruktionsweise schnell, stabil und wendig. Sie kommen vor allem in sportlichen Wettkämpfen zum Einsatz.
Was ist Einhandsegeln? Das sogenannte Einhandsegeln ist das Segeln eines größeren Bootes, auf dem sich nur eine Person befindet. "Hand" ist der englische Ausdruck für ein Besatzungsmitglied. Der Begriff "Einhandsegeln" beschreibt somit die Mannschaftsstärke und nicht, wie oft angenommen, die Bedienung des Schiffes mit nur einer Hand des Körpers. Eine mehrtägige, mehrwöchige oder mehrmonatige Fahrt bedeutet eine körperliche und psychische Belastung für den Segler. Neben der Einsamkeit stellt der Schlafmangel eine Gefahr dar, da Müdigkeit die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit vermindert und die Wahrnehmung von Gefahrenquellen beeinträchtigt. Ebenso steigt das Risiko für die Entstehung psychiatrischer Symptome, zu denen Antriebslosigkeit, depressive Verstimmungen, erhöhte Reizbarkeit und Halluzinationen zählen. Um die körperliche Anstrengung zu reduzieren, sind die Boote zumeist so konzipiert, dass der Segler alle Manöver von einem Platz aus durchführen kann. Damit sich der Einhandsegler beim Hissen, Reffen oder Bergen der Segel nicht weit vom Ruder entfernen muss, befinden sich alle Fallen und Schoten im Cockpit. Moderne Boote sind mit Selbststeueranlagen ausgerüstet, die es dem Segler erlauben, sich zu erholen und zu schlafen, wodurch das Risiko von Schlafmangel und psychischen Beschwerden sinkt.